Thomas Steininger im Gespräch mit Stefan Brunnhuber
Braucht es die Religionen in unserer offenen Gesellschaft? In manchen Teilen der Welt erleben sie heutzutage ja sogar eine neue Renaissance. Auch in der offenen Gesellschaft zeigt sich, dass die Religionen neben aller berechtigter Kritik einen großen Schatz menschlicher Weisheit in sich tragen. Können wir diese Schätze neu zugänglich machen? Und können wir das tun, ohne den Verdienst der offenen Gesellschaft, der demokratischen Öffentlichkeit und des kritischen Diskurses außer Acht zu lassen?
Prof. Dr. Dr. Stefan Brunnhuber, Psychiater, Ökonom und Soziologe, Katholik und Buddhist, Mitglied des Club of Rome, versucht den interreligiösen Dialog neu zu denken, jenseits dogmatischer Positionen, fokussiert auf die vielen spirituellen Schulungswege. Die großen Weisheitstraditionen können uns etwas geben, das sie über viele Jahrhunderte entwickelt haben, Zugänge zu dem, was wir das Heilige nennen.
Wenn es gelingt, den unnötigen Staub abzuschütteln und alte Schätze freizulegen, dann entdecken wir vielleicht gerade mithilfe von Traditionen neue Wege, in denen sich die offene Gesellschaft auch offen für das Heilige zeigt.