Thomas Steininger im Gespräch mit Ursula Baatz.Die Religionswissenschaftlerin Ursula Baatz praktiziert Zen. Bekannt sind ihre Bücher über den christlichen Zen-Pionier H. M. Enomiya-Lassalle. Ursula Baatz ist praktizierende Katholikin und sie unterrichtet Philosophie – genauer gesagt, Ethik – an der Universität Wien. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschrift „polylog – Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“. Was bedeutet ein gutes Leben für einen modernen spirituellen Menschen in unserer so dramatisch globalen Welt? Ursula Baatz: „Unter dem Eindruck der Wirtschaftskrise werden auch ganz neue Wege beschritten. In Ecuador und Bolivien wurde das Gute Leben – sumak kawsay auf Quechua – durch Parlamentsbeschluss 2008 bzw. 2009 in Verfassungsrang erhoben. Vivir bien, so die spanische Übersetzung, basiert auf der Kosmovision der Andenvölker. Der Versuch, den individualistischen, räuberischen Lebensstil der westlich orientierten Eliten durch eine holistische Ethik des Guten Lebens abzulösen, scheint politisch zunächst gescheitert. Doch der globale Widerhall, den die Vision eines dekolonialisierten guten Lebens findet, zeigt die Kraft dieser Idee.“Thomas Steininger spricht mit Ursula Baatz über das „gute Leben“ in einer globalen Welt.Weitere Anregungen zu diesem Thema finden Sie in der Magazin-Ausgabe evolve 08:EINE WELT IM DIALOG – Begegnungen mit uns selbst.