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Zwischenzeit, das ist besser als Endzeit, aber sie fühlt sich fast genauso an wie diese. Denn wir ahnen zumindest, was hier zu Ende geht. Aber wissen nicht, was beginnt. Wir wissen nicht einmal, ob etwas beginnt. Die Metakrisen unserer Zeit haben inmitten all ihres Chaos, ihrer ganzen Dynamik, auch etwas zum Stillstand gebracht – es herrscht ein kollektives Herzrasen, der Atem stockt. In diesem rasenden Stillstand liegt es auch an uns, an unserer Kraft, sich dem Unbekannten zu öffnen, innerlich zu wachsen, damit die Zukunft sich zeigen kann.
In dieser krisenhaften Zeit sind wir alle gefordert, uns innerlich darauf einzustellen, wie wir zuversichtlich und realistisch handeln und zu einem möglichen und nötigen Wandel beitragen können. Aber wie finden wir zu solch einer seelischen Stärke? Wir haben fünf Menschen, die sich mit innerer Entwicklung beschäftigen, gefragt: Welche inneren Qualitäten wünschen Sie für sich selbst in dieser Zivilisationskrise, die wir gerade gemeinsam durchleben; in dieser »Zeit zwischen den Zeiten«?
Seit wir als Menschen erkannten, dass wir uns innerlich, in unseren Haltungen, Wahrnehmungen und Antworten auf die Welt wandeln, vielleicht gar entwickeln können, fanden wir uns an Orten zusammen, die eine solche Wandlung unterstützen sollten. Ausdruck davon ist die lange Geschichte von Klöstern und Ashrams, von Künstlerkolonien, Ökodörfern und Gemeinschaften unterschiedlichster Couleur. Heute gibt es eine wachsende Zahl neuer Projekte, die einen gemeinschaftlichen Rahmen für innere Entwicklung bieten wollen. Welche neuen Akzente setzen sie und warum könnten solche Entfaltungsbiotope gerade jetzt besonders relevant sein?
Unser Blick auf Entwicklung ist immer auch kulturell geprägt. Die schwarze Feministin Minna Salami spricht von einer euro-patriarchalen Sichtweise, die unser Denken bestimmt. Welche ganzheitlicheren Formen des Erfahrens werden uns zugänglich, wenn wir diese Sicht weiten?
Thomas Bruhn leitet am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam eine Forschungsgruppe zur Frage, welche Rolle mentale Modelle und Geisteshaltungen wie Achtsamkeit und Mitgefühl für die Transformation zur Nachhaltigkeit spielen. Für ihn sind die Krisen unserer Zivilisation Ausdruck einer Beziehungskrise. Wir sprachen mit ihm über die Ursachen destruktiver Beziehungsmuster und erkunden mit ihm, wie durch systemische Resonanz tragfähigere Beziehungsfelder erwachsen können.
Der Entwicklungspsychologie und Bildungsexperte Zak Stein sieht unsere westlichen Gesellschaften in einer »Zeit zwischen den Welten«. Das Alte ist zunehmend disfunktional, aber das Neue ist noch nicht entstanden. Was ist das Wesen diese Übergangsphase? Wie können wir sie erfolgreich gestalten?
Im Angesicht überfordernder Bedrohungen sind Verleugnung und Vermeidung naheliegende psychologische Verteidigungsstrategien. Eine neue Denkbewegung lädt hingegen explizit dazu ein, sich dem Unheilvollen ungeschützt zu stellen. Ist das ein verzweifelter Sprung in den Abgrund oder erwachsen hier vielleicht unerwartet neue Fähigkeiten, wie wir uns Krisen angemessener zuwenden können?
Robert Kegan gehört zu den Pionieren der Entwicklungspsychologie, sein Stufenmodell der Bewusstseinsevolution wird heute vielfach angewandt und weiterentwickelt. Wie sieht der Entwicklungsexperte die gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen? Ein überraschender Blick auf die Schattenseiten der Entwicklung und die Möglichkeiten, festgefahrene Polarisierungen zu überwinden.
Stufentheorien sind Landkarten der menschlichen Entwicklung in der westlichen Welt. Wie nützlich sind sie, um uns beim gemeinsamen Lernen zu unterstützen?
Susanne Cook-Greuter ist eine der Vordenkerinnen der Entwicklungspsychologie, insbesondere der Erforschung höherer Stufen menschlicher Entfaltung. In ihrer Arbeit formuliert sie zunehmend auch Kritik am westlichen Blick auf die Weiterentwicklung des Menschen. Wie können, ja, müssen wir heute unser Verständnis des Menschseins erweitern? Und was bedeutet das für unseren Weg durch diese stürmischen Zeiten?
Mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung haben die vereinten Nationen verschiedene Bereiche formuliert, die sich wandeln müssen, damit die globale Gesellschaft zu einer nachhaltigen Lebensweise findet. Aber wie müssen wir uns als Menschen entwickeln, damit diese Ziele erreichbar werden? Diese Frage stellt sich die Initiative Inner Development Goals (IDGs), die Ziele für eine innere Entwicklung erforscht und umsetzt. Wir sprachen mit Jan Artem Henriksson, dem Leiter des Projekts über die innere Dimension der Nachhaltigkeit.
An der Schwelle zwischen zwei Welten hängt der Übergang auch davon ab, ob wir bereit sind, über die Schwelle zu gehen. Nur, wir wissen nicht wohin. Was braucht es von uns, damit diese Zeit nicht nur ein Ende von etwas, sondern auch ein Anfang ist? Inneres Wachstum öffnet den Weg.
Es ist an der Zeit, einmal Danke zu sagen für die Begleitung, die ich durch evolve erfahren durfte. Zum einen durch wunderbare Beiträge, Visionen von großartigen Menschen, und zum anderen durch Entwicklungen, die sich zeigen, wenn Menschen Visionen, Kreativität und Lebenshaltung teilen und im Miteinander sich den wachsenden Herausforderungen stellen.
Mein innerer Lebensraum hat sich sehr ausgedehnt, dabei hat mir evolve sehr geholfen, mir Mut gemacht, neue Einsichten, Weitsichten, Korrekturen vermittelt. Danke, dass ihr die Möglichkeit schafft, dass Visionen und Menschen gehört werden und durch ein gemeinsames menschliches Projekt unglaublich viel Neues entstehen kann.
Anita Hübsch, Samerberg
Montags und freitags vergangenen Jahres war ich regelmäßig im Bahnhof Marburg und hatte 20 Minuten Wartezeit … In der Zeit durchforstete ich die Bahnhofsbuchhandlung, besonders die Zeitschriften-Abteilung nach Kunst und Philosophie … evolve lugte nur mit ev hinter bekannten Magazinen hervor … Ich probierte mehrere und dreimal nahm ich die Buchstaben ev wahr und hatte so den Reflex: Ach, vielleicht so esoterisch konsumentengerecht … Beim 3. Mal zog ich sie hervor … Ich hatte die Philosophiehefte durchgetestet”… Ja, und nun hatte ich mit evolve genau das was ich wollte … Sehr, sehr offen, begründet, Zukunft, Entwicklung … Eine Entdeckung … Mittlerweile konnte ich eine Theologin »infizieren« und entdeckte sie auf dem Arbeitstisch eines Künstlers … Also Freude und Dankbarkeit für Ihre Arbeit … !!!
Jutta Kohten-Mellmann, Marburg
Ich möchte mich bei Ihnen entschuldigen für meine Verbohrtheit, mit der ich impulsiv mein langjähriges Abo im Herbst gekündigt hatte (gerade habe ich es wiederangemeldet).
Ich muss feststellen, dass die Ereignisse der beiden letzten Jahre mich in einen Tunnel-Blick gebracht haben: ich habe nur noch die Dichotomie zwischen spirituellem Aufstieg der Menschheit und ihrem Abstieg in den Transhumanismus gesehen. Die Mitte zwischen diesen Polen, die zunehmend gespalten als Dualität auftraten, ist mir aus dem Blick geraten: die Möglichkeit für eine kreative Fortentwicklung unserer Humanität, unserer Mitmenschlichkeit von dem Boden aus, auf dem wir bis März 2020 standen (oder zu stehen glaubten).
Inzwischen habe ich mir doch die Zeit genommen, evolve 31 und 32 ausführlich zu studieren und war verblüfft: so viele wunderbare, lebendige, individuelle Menschen aus unterschiedlichsten Lebens- und Berufs-Kontexten und Ländern, die genau dazu ihre Beiträge abgegeben haben. Wie wundervoll! Es gibt also immer noch eine kraftvolle Mitte und sie entfaltet sich … Mit jedem Artikel, den ich las, wurde ich froher und zuversichtlicher. Solche Perspektiven hatte ich weder in den Mainstream-Medien, die ich kaum mehr ertragen kann, noch in den alternativen Medien gefunden.
Ich bin Ihnen ganz außerordentlich dankbar dafür, dass Sie dieser lebendigen, kreativen, humanistischen Mitte der weltweiten Bevölkerung eine Plattform dafür geben, sich ausdrücken zu können und damit sichtbar zu werden.
Gabriele Maria Schlitt, Kelkheim
Als langjährige Leserin der Zeitschrift evolve möchte ich Euch für das aktuelle Heft danken, da einige Inhalte in meinen Augen seltene Beispiele für einen bewussten und mutigen Umgang mit unserer unheilvollen Realität darstellen. Vor allem bin ich immens froh darüber, dass Du in Deinem Text über Initiativen berichtest, die den Blick in den dunklen Abgrund wagen und damit Leser:innen, die die üblichen Konzepte von »Lösung«, »Hoffnung«, »Transformation« usw. hinterfragen, einen Raum anbietest, in dem ihre Gedanken und Gefühle als relevant geschätzt werden. Für einen »unrealistischen Optimismus« (Johannes Heimrath), wie er weiterhin in alternativen und kulturkreativen Kreisen gepflegt wird, ist in meinen Augen wirklich kein Boden mehr vorhanden, und ich begrüße es, dass evolve nicht auf dieses Pferd setzt, sondern mit Fokus auf die Gegenwart fragt, was es JETZT braucht.
Claudia Junker, Groß-Umstadt
Die neue evolve.
Ausgepackt und auf den Tisch gelegt.
(Wäre da nicht mein Vorbehalt gegen das kleine Wort »nie«, würde ich