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Das Wir liegt offensichtlich im Trend. Kürzlich veröffentlichte das Zukunftsinstitut eine Studie mit dem Titel „Die neue Wir-Kultur“. Der Soziologe Peter Spiegel spricht von „WeQ“ und dass nach IQ und emotionaler Intelligenz nun die „Wir-Intelligenz“ Bedeutung gewinnt. Aber was meinen wir eigentlich mit Wir? Und warum wird es von vielen als so bedeutsam für unsere Zukunft gesehen?In dieser Ausgabe suchen wir nach Antworten auf diese Fragen und lassen verschiedene Formen des Wir zu Wort kommen.
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JETZT BESTELLENÜber den neuen Film von Wim Wenders „Every Thing Will Be Fine“
Eine Besprechung des Buches „Reinventing Organizations“ von Frederic Laloux
Aus einer fundamentalistisch islamischen geprägten Kindheit über die Entdeckung der „neuen Atheisten“ bis zur Integration einer weltoffenen Spiritualität: Amir Ahmad Nasr über seinen Weg in die Moderne – und darüber hinaus.
Ich muss gestehen, ich habe mich sehr auf das Interview mit Käptn Peng gefreut. Warum? Weil ich seit seinem ersten Lied „OHA“, das vor einigen Jahren zum ersten Mal auf YouTube erschien, ein großer Fan bin. Die spirituelle und mehrdeutige Tiefe der Lyrik und der eigenwillige Sound seiner Band „Die Tentakel von Delphi‘‘, sowie die intensive Bühnenperformance – das alles hat mich immer wieder sehr beeindruckt. Und als wir uns dann an einem grauen Februarnachmittag in einem Café in Berlin-Kreuzberg trafen, kam es mir vor, als würden wir uns schon lange kennen. Innerhalb weniger Augenblicke redeten wir über das Dreieck, den Kreis und das Universum – die Dinge, die Robert Gwisdek alias Käptn Peng zutiefst bewegen.
Können neue Formen des Zusammenkommens von Frauen und Männern die tief eingeprägten Gendermuster aufbrechen und einen schöpferischen Raum öffnen, in dem wir uns als Menschen neu erfahren und begegnen können?
Wir waren schon immer in einem Wir, menschliches Leben geschah immer in Gemeinschaft. Aber nie zuvor gab es so viele gestaltete Prozesse zur Arbeit mit Gruppen. Wir haben wir Menschen, die mit den Möglichkeiten intersubjektiver Erfahrungen arbeiten, gefragt:
Dirk Kruse arbeitet als Berater in Firmen und Organisationen und konzentriert sich dabei vor allem auf eine Klärung des Feldes zwischen den Menschen. Wir sprachen mit ihm darüber, wie die Erfahrung eines gemeinsamen Bewusstseins unser Leben in sozialen Räumen verändern kann.
Das Gemeinschaftsprojekt Tempelhof ist seit seiner Gründung 2007 rasant gewachsen. Die etwa 140 Einwohner verbindet unter anderem ein Wir-Prozess, der das Herz der Gemeinschaft bildet. Wir haben mit Wolfgang Sechser, einem der Mitbegründer der Gemeinschaft, über die Wir-Kultur am Tempelhof gesprochen.
In einer biografischen Kontemplation folgt evolve-Redakteur Mike Kauschke der Dynamik zwischen der Verwirklichung des eigenen Selbst und der Verbundenheit in Gemeinschaft.
Der spirituelle Lehrer Thomas Hübl arbeitet mit verschiedenen Möglichkeiten, in einem Wir unsere Wahrnehmung von uns selbst, unserer globalen Verbundenheit und der mystischen Dimension der Wirklichkeit zu erweitern. evolve-Herausgeber Thomas Steininger sprach mit ihm über Erfahrungen mit einem transpersonalen Wir.
Das Wir liegt im Trend. Doch was braucht es vom Ich, um ein Wir lebendig und kreativ werden zu lassen?
Shelley Sacks arbeitet an der Anwendung und Weiterentwicklung des von Joseph Beuys begründeten Ansatzes der Sozialen Plastik. Wir sprachen mit der Leiterin des Forschungszentrums zur Sozialen Plastik an der Oxford Brookes University über ihre Erfahrungen mit dem Raum, den wir zwischen uns formen können.
In diesem „Trialog“ spricht Elizabeth Debold mit der World-Café-Gründerin Juanita Brown und dem Dialog-Begleiter William Isaacs über die Möglichkeiten und die Bedeutung des kreativen Raums zwischen uns.
In diesem Dialog spricht evolve-Herausgeber Thomas Steininger mit Jeff Carreira über die Bedeutung von Wir-Räumen für unsere Bewusstseinsentwicklung. Basierend auf eigenen Erfahrungen in spirituellen Gruppenprozessen untersuchen sie die Merkmale und Qualitäten tiefer Wir-Erfahrungen.
Zwei Jahre lang erforschte Andrew Venezia neue Experimente mit Gruppenprozessen und veröffentlichte eine Masterarbeit zum Thema. Für evolve fasst er die Ergebnisse seiner Spurensuche zusammen.
Nach einem Wirtschaftsstudium, der Arbeit in einem Großkonzern und der Mitbegründung kreativer Projekte erfuhr Anne Kliebisch von der Idee einer Hochschule, in der Ökonomie mit Philosophie und anderen Disziplinen in einen fruchtbaren Dialog kommen soll: die Cusanus Hochschule in Gründung in Bernkastel-Kues. Wir sprachen mit ihr über ihre Erfahrungen im Studiengang „Ökonomie- und Gesellschaftsgestaltung“. Bis zur Gründung erfolgt ihr Studium an der Kuser Akademie und wird später in einen Master überführt.
Raul Aramayo Salinas berät Mitarbeiter der kolumbianischen Regierung im Bereich Public Policy* und wendet dabei auch integrale Ansätze an. Wir sprachen mit ihm über diesen Versuch, eine neue Denkweise in die politische Entscheidungsfindung in Kolumbien zu bringen.
Ich habe von der ersten Ausgabe an das Magazin evolve bekommen und bin Abonnent.
Schon die erste Ausgabe war hervorragend und auch die weiteren finde ich prima. evolve ist sehr kompetent und aktuelle und greift zentrale Themen auf.
Mein Anliegen ist nun, auf etwas hinzuweisen, das ich als eine leere Stelle oder einen „blinden Fleck“ bezeichnen würde. Dabei geht es um eine gelebte Spiritualität auch im Alltag oder anders ausgedrückt um die „Spiritualität auf dem Marktplatz“.
Es gab zum Beispiel die Ausgabe über den Körper (Nr. 5) und darin war kein Beitrag, der einen Bezug zur Ernährung hergestellt hätte. Dabei ist Körperbewusstsein und der Umgang mit unserem Körper direkt davon betroffen. Damit wären wir dann auch bei der Frage: „Ändert sich die Ernährung und der Konsum von Nahrungsmittel, wenn man Spiritualität wirklich lebt?“ Und dazu kommt dann auch die Thematik, wie ein Mensch, der den inneren Weg geht, mit dem Leid der Tiere umgeht. Es macht ja wenig Sinn, einerseits sein Bewusstsein zu vertiefen und Mitgefühl zu kultivieren und andererseits Fleisch aus der Massentierhaltung zu essen und damit zum unglaublichen Leiden der Tiere beizutragen, zumal der Fleischkonsum auch der Umwelt schadet (siehe Geseko von Lüpke).
Wie ich selbst weiß und von Freunden erfahren habe, gibt es auch auf Konferenzen oder Zusammenkünften mit den Themen Ökologie oder Neues Bewusstsein in den Kantinen oft eine Ernährung, die im gesagten Sinne kontraproduktiv ist. Hier fehlt ein Umdenken und auch Um-Empfinden. Das hat Einstein bereits benannt, als er sagte: „Nichts wird die Gesundheit so fördern und die Chancen für ein Überleben auf der Erde so steigern, wie der Schritt zu einer vegetarischen Ernährung.“
In der Ausgabe 4 (Führung neu denken) habe ich vermisst, dass auch die Frage nach den Inhalten gestellt wird. Was nützen Führungsmethoden und eine „Führung aus dem Feld“, wenn etwas produziert oder vermarktet wird, dass dem Planeten, anderen Menschen oder den Tieren schadet. Hier wäre eine Information zum Beispiel über SDi (Spiral Dynamics), über das Sie ja schon berichtet haben, wertvoll gewesen. Denn hier wird im „gelben Meme“ das neue Handlungsmodell eingeführt. Es geht heute um das Prinzip Win-Win-Win, das heißt alle gewinnen: Der Produzent, der Verbrauchen und alle anderen Lebewesen, Menschen und Tiere und die Ökologie ebenso. Das stellt sicher, dass eine neu gedachte Führung auch hier achtsam ist.
Nun bin ich beim aktuellen Heft, das mich inspirierte, Ihnen diese Mail zu schreiben: „Wir – Räume“. Wieso bezieht sich der Wir- Raum in allen Beiträgen nur auf den Menschen? Natürlich ist es vorrangig, dass diese Wir-Räume unsere Aufmerksamkeit bekommen und dadurch eine andere Erfahrungsebene und ein anderer Umgang zwischen uns Menschen sich zu entfalten vermögen. Doch evolve ist ein Magazin für Bewusstsein, ein neues Bewusstsein und ein Wir-Feld oder einen Wir-Raum kann auch zwischen Mensch und Tier oder zwischen Mensch und Baum entstehen, wenngleich dies anderer Natur ist. Herstellen können wir das ja ohnehin nicht, wir können uns nur dafür öffnen, durch Empfindsamkeit und Hingabe, dass es geschieht. Letztendlich geht es ja um die Auflösung der Getrenntheit. Solche Erfahrungen sind bedeutsam und bringen es dann auch mit sich, dass der Umgang des Menschen mit der Natur und den Tieren eine ganz andere Qualität bekommt, die wir dringend benötigen. Wie zum Beispiel George Bernhard Shaw sagte: „Tiere sind meine Freunde, und ich esse meine Freunde nicht.“
Es scheint, dass die aktuelle Spiritualität teilweise eher anthropozentrisch, dort wo sie sich nämlich nur um das eigene Bewusstsein und das Wir-Bewusstsein in der Zwischenmenschlichkeit interessiert. Doch ist dies in der heutigen Situation, wenn wir an die Ökologie, den Konsum, die Ernährung, Mitmenschen und das unendliche Leid der Tiere denken zu wenig! Hier sind wir wieder bei der gelebten Spiritualität auf den „Marktplatz des Lebens“.
In diesem Sinne könnte es hilfreich sein, ein Magazin mit obigen Themen zu kreieren und auch darüber hinaus, bei den entsprechenden Thema diese wichtigen Fragen einzubeziehen
Ihr ohnehin schon so kompetentes Magazin kann dadurch noch gewinnen. Ist es doch gerade auch eine neue, bewusstere Beziehung zur Erde, zur Natur und ihren Lebewesen, die von großer Bedeutung für uns alle ist und sich nicht von einer wirklich integralen Spiritualität trennen lässt, denn daraus kann ein mitfühlendes und achtsames Handeln in der Welt erwachsen.
Eckhart Wunderle, E-Mail
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