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Rituale sind allgegenwärtig. Doch für unsere rationale Lebensweise erscheinen sie merkwürdig fremd. Anders als einfache Gewohnheiten zeigen sich Rituale oft als Brücken in eine nicht alltägliche, symbolische Welt. Was ist die Kraft der Rituale? Was lehren sie uns?
Wir freuen uns, dass wir diese Ausgabe mit den Arbeiten der Künstlerin Catalina Swinburn gestalten konnten und sprachen mit ihr über das Anliegen ihrer Kunst.
Die australische Künstlerin Helen Britton, die seit vielen Jahren in München ihr Atelier hat, arbeitet mit verschiedensten Medien wie Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Installationen und Fotografien. Besonders bekannt ist sie dafür, dass sie die Gestaltung von Schmuck als Kunstform entwickelt. In ihrer Kunst nimmt sie alte handwerkliche Traditionen auf und verwendet Dinge, die nicht mehr gebraucht werden oder weggeworfen wurden. In einem alchemistischen Prozess schafft sie aus diesen Erfahrungen und geschichtlichen Verbindungen einzigartige Kunstwerke. Wir sprachen mit der Künstlerin über ihre Arbeit mit der Magie der Dinge.
Seit einigen Jahren wächst das Interesse an neuen Formen von Ritualen, die Menschen als sinnvoll erleben, um Schwellenereignisse zu passieren. Bleiben das Randphänomene oder werden Rituale auch im Mainstream der Kultur wieder wichtiger? Wir haben sechs Menschen, die sich mit rituellen Prozessen beschäftigen, gefragt: Kommen die Rituale zurück? Wo sehen Sie Zeichen dafür?
In einer Zeit, in der Rituale im größeren kulturellen Kontext zumindest im Westen kaum eine Rolle spielen, gibt es doch Bereiche, in denen sie weithin lebendig sind, darunter sind Aufstellungsarbeit und Performance-Kunst zwei interessante Phänomene. Was sagen sie uns über die Bedeutung ritueller Prozesse in unserer krisengeschüttelten Welt?
Physiker, Bewusstseinsforscher, Ritualgestalter – Thilo Hinterberger bringt Gegensätze zusammen und erforscht bewusstseinstheoretisch und ganz lebenspraktisch die Wirkung und Bedeutung von Ritualen.
Initiationsrituale haben in indigenen Kulturen den Heranwachsenden dabei geholfen, die Schwelle ins Erwachsensein zu überschreiten. Stehen wir heute als Kultur an einer ähnlichen Schwelle zwischen Unreife und verantwortlichem Menschsein?
Als Journalist, Autor und Begleiter von Visionssuchen vertieft sich Geseko von Lüpke seit vielen Jahren in rituelle Räume als Tor in eine symbolische Wirklichkeit, das uns allen offensteht. Er plädiert für einen mündigen Umgang mit solchen transformativen Prozessen.
Seitdem Maegan Melissa Gorbett mit 18 ihre erste House Party erlebte, war sie begeistert von dem befreienden Potenzial des Tanzes, wenn darin die bewusste Absicht wirkt, Menschen in etwas Tieferem zu verbinden. Deshalb widmet sie sich als DJ Alma ∞ Omega seit vielen Jahren der Gestaltung solcher Bewegungsräume, in denen auch rituelle Kräfte wirken.
Als evangelischer Theologe, Zen- und Yogalehrer hat sich Michael von Brück in verschiedene Weisheitstraditionen und ihre rituellen Praktiken vertieft. Sie bilden einen Schatz, aus dem wir heute neue Rituale schaffen können, die unserer weltweiten Vernetzung und den drängenden Krisen unserer Zeit angemessen sind.
Seit einigen Jahren treffen sich jeden Sonntag Menschen in einer offenen Kirche in Berlin-Neukölln, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern – und dabei herauszufinden, wie neue kirchliche Rituale in einer »Church of Interbeing« aussehen könnten.
Sheikh Eşref Efendi und Bruder Thomas Hessler stehen in mystischen Traditionen, in denen Rituale dem Leben eine innere Ausrichtung und Zugehörigkeit geben. Wie erleben sie die Kraft der Rituale? Und was können sie uns über ihre Bedeutung in unserer Gegenwart sagen?
Dimitris Xygalatas hat in wissenschaftlicher Recherche und Feldforschung die Kraft der Rituale untersucht und herausgefunden, dass Rituale als Quelle von Verbundenheit und Sinnfindung gerade heute besonders wichtig sind.
Sobonfu Somé war eine Botschafterin afrikanischer Spiritualität und gab ihr Wissen um die Kraft der Rituale in zahlreichen Workshops weiter. Sie stammte aus Burkina Faso, wo sie 2017 starb. Marietta Schürholz hatte die Gelegenheit, von ihr zu lernen und interviewte sie für ihren Film »Ritual«. Das folgende Gespräch ist ein Auszug aus diesem Interview und lässt ein tiefes Verständnis für das Wesen ritueller Prozesse und deren Bedeutung spürbar werden.
Rituelle Prozesse gehören seit jeher zum Menschsein, aber welche Rolle spielen sie heute in einer säkularen Welt, in der viele Menschen und ganze Gesellschaften die Orientierung zu verlieren scheinen? Können Rituale Teil einer Antwort sein auf die Frage nach einer neuen Verbundenheit mit dem Wesentlichen, einer tiefen Zugehörigkeit im Leben?
Wer wach über das Land fährt, kann sie seit einigen Jahren wahrnehmen: Grüne Kreuze stehen an den Feldrändern. Sie machen auf das Bauernhofsterben aufmerksam und zeigen der Bevölkerung: »Nein, eure Ernährung ist nicht mehr sicher!« Sie mahnen, dass die Produktionsbedingungen für Lebensmittel in Deutschland in eine Sackgasse geraten sind.
In den letzten 18 Jahren hat sich Laureline Simon mit dem Klimawandel beschäftigt und 2020 One Resilient Earth gegründet, um Menschen, Gemeinschaften und Ökosysteme dabei zu unterstützen, widerstandsfähiger gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu werden. Die Organisation gestaltet Erfahrungsräume, in denen die Menschen lernen können, Gemeinschaften der wechselseitigen Unterstützung aufzubauen und unsere Ökosysteme zu regenerieren.
Schon mit 16 Jahren begann Johanna Klug, sich mit Sterben und Tod auseinanderzusetzen. Diese existenzielle menschliche Erfahrung und wie wir damit umgehen, ließ sie nicht mehr los. Sie begründete einen Studiengang mit und schreibt erfolgreiche Bücher, die zeigen, was wir im Leben gewinnen, wenn wir das Sterben nicht verdrängen.
Joana Breidenbach hat in der »New Work«-Bewegung und der Transformation von Beziehungsfeldern durch das Internet immer wieder Impulse gesetzt, die auf die Notwendigkeit innerer Reifung verweisen. Denn dadurch können wir auch in neue Felder der Bezogenheit wachsen.