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Während Meditation und Achtsamkeit heute fast Mainstream geworden sind, erleben wir gerade eine zweite Welle der Achtsamkeitskultur. Menschen bringen eine neue Form des Sehens und Wahrnehmens in Wir-Räume, in die Dialogarbeit, in unser persönliches und gesellschaftliches Miteinander. Soziale Achtsamkeit hat die Kraft, unsere Kultur zu verändern. Sie öffnet einen Raum jenseits unserer technischen, funktionalen und vereinzelten Beziehung zum Leben. Ihre Tiefe und Unmittelbarkeit erlaubt uns, neu zu sehen, wie wir als Menschen miteinander leben können.
Wie kann die Betrachtung von Kunst unser Sehen und Wahrnehmen der Welt verändern? Dieser Frage gehen Studierende an der Universität Witten/Herdecke im Kurs »Kunst sehen« nach. Der Kurs wird von David Hornemann geleitet und nutzt die Vortragstexte des Kunstwissenschaftlers Michael Bockemühl (1943 – 2009). Aus der Beschäftigung mit seinen Texten entstand die Idee, dass Studierende über mehrere Semester hinweg an einer Veröffentlichung arbeiten könnten. Wir sprachen mit Andrea Kreisel, die als Studierende an diesem Projekt beteiligt war, über ihre Erfahrungen und Erkenntnisse bei dieser tieferen Begegnung mit Kunst.
Achtsamkeit ist ein populäres Wort geworden. Die Medien berichten davon. Große Firmen haben begonnen, sie in ihre Unternehmenskultur einzubauen. Noch vor wenigen Jahren eine Randerscheinung, hat Achtsamkeit die Mitte der Gesellschaft erreicht. Thomas Steininger untersucht die Karriere dieses Begriffs und seine Zukunft in einer postindustriellen Welt.
Ist es möglich, die Medizin zu heilen? Für Klaus-Dieter Platsch ist dies nicht nur eine Vision, sondern ein gangbarer Weg zu einem ganzheitlicheren Verständnis von Menschsein und den Prozessen der Heilung. Diese integrale Medizin lehrt er in einem Begleitstudium für Medizinstudierende und Ärztinnen und Ärzte. Das einjährige Studium Caring and Healing findet während der Semester ortsunabhängig online statt und in den Semesterferien in Präsenzzeiten. Durch eine Kooperation mit der Steinbeis Hochschule ist das Studium akademisch legitimiert und verbindet Wissen der Ganzheitsmedizin, Meditation sowie Ansätze aus integraler Theorie, Dialog und Psychologie.
Auch 25 Jahre nach der deutschen Einheit sind die Folgen des Lebens in zwei Staaten mit verschiedenen sozialen Wirklichkeiten immer noch spürbar. Ein Projekt in Dresden will durch Begegnung einen Impuls setzen, um Trennung in Verstehen und Verbundenheit zu wandeln.
Eine hochaktuelle Ausgabe mit ausgezeichneten Beiträgen! Hier eine Ergänzung: Achtsamkeit ist das Bewusstsein der jeweiligen, auf einen Inhalt bezogenen Aufmerksamkeit. Aus welcher Quelle jedoch kommt dieses achtsamkeitsstiftende Hintergrundbewusstsein und wie wird es gestärkt? Es handelt sich gewissermaßen um eine Präsenz hinter der inhaltlichen Aufmerksamkeit. Wenn diese Präsenz, dieses reine Bewusstsein, sich als auf sich selbst reduziert erfährt – wie zum Beispiel in einer transzendierenden Meditation – springt das neuronale System in ein Regime höherer Ordnung. (In der Meditationsforschung spricht man von Phasen der Gammakohärenz des EEG.) Jetzt kann das neuronale System des Meditierenden an eine präexistente kosmische Energie ankoppeln, sich aufladen und neu ausrichten – dank dieser zunächst kurzfristigen »Immergenz«. Für Sri Aurobindo ist die »Herabkunft« das sine qua non des supramentalen Bewusstseins. Im Christentum und anderen Hochreligionen spricht man von »Gnade«. Eine Gruppenmeditation kann diese Herabkunft erleichtern: Das Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile. Und im Ganzen ist gleichzeitig soziale Achtsamkeit anwesend.
Christian Brehmer
www.bewusstseins-evolution.de
Hab gerade die Soziale Achtsamkeit ausgelesen. Was für eine berührende Ausgabe. Und wie der Weg durch Ernesto Netos Kunstwerke das Heft begleitet – ein Innen-Außen-Erleben der Berührung. Ich erinnere mich wieder an die fühlbar tiefe und allem verbundene Stille innen in den textilen Skulpturen (ich war dort im Hans-Arp-Museum) und den Klang der achtsam respektierend gedämpften Stimmen der von den Kunstwerken berührten Menschen außen herum und an die Kinderstimmen. Das war so wunderbar, ich war mit all diesen vielen Menschen nah zusammen, selbst wenn wir uns nicht gesehen haben. Tolles Heft!
Claudia Hautzel per E-Mail
Ich beziehe mich auf den Artikel von Mike Kauschke zum Familienstellen, der mich sehr berührt hat. Hier erkennen wir, dass Lösungen und das Freiwerden zur Liebe abhängen von dem, was wir den Heil-WILLEN nennen, den sog. inneren Vollzug, kompromisslos den Weg der Wahrheit zu gehen. Halbherzigkeiten zeigen sich in Spielenergien, Sekundärgefühlen und deuten an, dass das Scheitern noch nicht angenommen wurde, die Not noch nicht groß genug, um den »Mystischen Tod«, den Tod des Egos zu umarmen. Diese Radikalität der inneren Positionierung ist ja auch die Voraussetzung für die Kraft des Beziehungsraums, wie in den Artikeln genannt. Dies macht den Unterschied zu sehr vielen alten auch spirituellen Systemen, die ebenfalls Kraftfelder sind (Egregore). Mit konzeptioneller Beharrungsintensität führen diese, aus Machtansprüchen der sog. Elite gespeist, ein Eigenleben, manipulieren die Lebensenergien der Teilnehmer und zehren an deren Kraft. Der Wunsch nach Zugehörigkeit, ähnlich wie im Familiensystem, macht diese Rollenfixierungen möglich. Es gilt, auch dies zu durchschauen und sich als befreiter mündiger Mensch in eine neue Gemeinsamkeit und Qualität zu erheben, um diesen anstehenden Paradigmenwechsel zu vollziehen. Eine vorübergehende gewisse Heimatlosigkeit und Nicht-Wissen mögen der Preis sein, aber auch das Kriterium.
Ingrid Löw per E-Mail
Zum Artikel von Frau Dr. Nadja Rosmann las ich gerade bei Williges Jäger den Satz: »Wenn unsere Welt sich ändern soll, muss das durch Menschen geschehen, die begreifen, wer und was sie wirklich sind.« Wir wissen, dass Williges Jäger damit auf den Erfahrungsweg vom Ego zum Höheren Selbst anspielt. Der Dialog zu einer tieferen Verbundenheit, wie er im genannten Magazin in verschiedenen Artikeln diskutiert wird, könnte den Weg weisen zu begreifen, wer wir wirklich sind als Voraussetzung eines Quantensprungs im gesellschaftlichen Bewusstsein. Dazu gibt es eine wirksame Übung, über die Ego-haftigkeit und die damit verbundenen Projektionen hinauszuwachsen: Sitze einer Übungspartnerin/einem Übungspartner gegenüber und schau ihr/ihm einfach nur in die Augen. Atme dabei leicht verbunden ein und aus und beobachte die Reaktion Deines Körpers, Deiner Empfindungen, Gefühle, Gedanken, Erinnerungen. Halte den Augenkontakt, lass innerlich los und fließen, was fließen möchte. In einer weiteren Folge kann die Frage im gegenseitigen 5-minütigen stillen Zuhören jeweils gestellt werden: Sag mir, wer Du bist! (auch dies im bleibenden Augenkontakt und leicht verbundenem Atmen).
Walter Moritz per E-Mail
Ich habe evolve auf dem Heiligenfeld-Kongress in Bad Kissingen kennengelernt und bin beglückt. Da ich schon länger ein Magazin suche, das ich wirklich gern lesen möchte, das mich wach macht und nicht ermüdet, das mich inspiriert und verbindet, zu dem ich eine herzliche Resonanz erlebe oder es mir aus der Seele spricht, kann ich nur sagen: danke und bitte weitermachen! Christiane Meincke-Süß, Meiningen