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Beginnt gerade ein neues Zeitalter der Technik? Die Transhumanisten sprechen davon, dass wir dabei sind, uns als Menschen neu zu erfinden. Wir erleben eine explosive Entwicklung der künstlichen Intelligenz. Manche sprechen schon von der Verschmelzung von Technik und Mensch. Vielleicht gibt es in wenigen Jahrzehnten ganz neue Formen intelligenter Wesen. Und gleichzeitig wird Meditation in unserer Gesellschaft zu einem Mainstream-Trend. Immer mehr Menschen zieht es zu meditativen Übungen und zur Erforschung des eigenen Innenraums. Das Motiv ist oft Selbstoptimierung. Viele suchen aber auch nach einer neuen „bewussten“ Lebensform. Was bedeutet es heute, bewusst Mensch zu sein? Was wird es morgen bedeuten? Im Spannungsfeld zwischen Bewusstseinskultur und künstlicher Intelligenz stellen sich viele Fragen völlig neu.
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JETZT BESTELLENZwischen den Religionen und nationalen Identitäten, als Homosexueller, Jurist, Journalist, Pilot, Hochseesegler, Finanzberater, spiritueller Sucher, Change-Manager – Ralph Remo Faes lebt zwischen den Welten und für die Momente, in denen es möglich wird, sie zu verbinden.
Über ein vergessenes Meisterwerk des Science-Fiction-Kinos
Ein gemeinsamer Blick auf Rudolf Steiner und Sri Aurobindo
Ein Interview mit Yehudit SasportasYehudit Sasportas ist eine israelische Künstlerin, die ihre Zeit in Berlin und Tel Aviv verbringt. Sie arbeitet mit verschiedenen Medien, einschließlich Malerei, Skulptur, Video, Film, Klang und Computeranimation. Ihre Arbeiten sind innovativ, experimentell und geheimnisvoll und eröffnen eine beeindruckende Umgebung, die den Betrachter in eine Landschaft einhüllt, die aus dieser Welt und den tieferen Räumen der Seele schöpft. Sasportas hat an zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen teilgenommen und viele prestigeträchtige Preise gewonnen. Im Jahre 2007 wurde sie ausgewählt, um Israel bei der 52. Biennale in Venedig zu vertreten. Dafür schuf sie die Installation „Guardians at the Threshold“ (Wächter der Schwelle). Ihre neuste Ausstellung im Israel Museum in Jerusalem war eine komplexe, vielschichtige Installation mit dem Titel „Seven Winters“ (Sieben Winter). Seit 1993 lehrt sie an der Bezalel Academy in Jerusalem.
Leben wir in einer Zeit, in der die Geschlechterpolarität immer unwichtiger wird? Werden die technischen Möglichkeiten zu einer neuen Form von Gender-Befreiung führen? evolve Redakteurin Elizabeth Debold untersucht die Parallelen zwischen Transhumanismus und Transgender und erklärt, warum es so wichtig ist, uns mit einer existenziellen Tiefe jenseits aller Unterschiede zu verbinden.
Philosophie und Meditation erfreuen sich heute neuer Popularität. Könnte eine kreative Verbindung beider Erkenntnis-Wege eine neue Bewusstseinsforschung begründen?
Angesichts der rasanten Fortschritte der Technik wird die Frage, was uns als Menschen wirklich ausmacht, zunehmend zum Thema werden. Wir haben Menschen, die sich in verschiedenen Kontexten mit der Tiefendimension unseres Wesens beschäftigen, gefragt: Wie entwickeln wir eine tiefere Menschlichkeit?
Indien gilt als Mutterland der Meditation, seit Jahrtausenden wurden vor allem in der hinduistischen und buddhistischen Tradition die Tiefen unseres Bewusstseins ausgelotet. Was bedeutet dieses kulturelle Erbe heute – für Indien und die Welt?
Wir reduzieren unser Bewusstsein, wenn wir es nicht in Beziehung zu unserem Körper und der Präsenz in der Welt erfahren. Der Philosoph Gernot Böhme über Wege aus einem entfremdeten Leben.
Der Psychologe John Dupuy nutzt in „Integral Recovery“, seinem Ansatz zur Arbeit mit Suchtkranken, der psychologische Beratung, Ernährungsumstellung und sportliches Training beinhaltet, auch eine „Meditationstechnologie“. Wir sprachen mit ihm über seine Erfahrungen mit dieser Form meditativer Praxis und die Frage, ob durch technologiegestütztes Meditieren nicht auch etwas verloren geht.
Ted Chu kennt sich mit den spirituellen Traditionen in Ost und West genauso gut aus wie mit den transhumanistischen Ideen von einer technologisch verbesserten Welt. Welche Beziehung gibt es zwischen der Evolution des Bewusstseins und der Entwicklung der Technik?
Zwei kulturelle Trends, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Meditation und Transhumanismus. Oder verbindet sie doch mehr, als es zunächst scheint? Eine Spurensuche im Grenzgebiet von Mensch und Maschine.
Wie können die kontemplativen Traditionen unser Verständnis der Visionen des Transhumanismus erweitern? In diesem Interview voller überraschender Einsichten betrachtet Arthur Zajonc, der Leiter des Mind and Life Institute, wie die technische Entwicklung unser Menschsein herausfordert.
Es ist immer ein besonderes Erlebnis einer großen Seele begegnen zu dürfen. David Steindl-Rast ist ein Mensch, der durch seine Tiefe und Demut berührt. Vor einigen Wochen hatte ich die Gelegenheit, den bekannten spirituellen Lehrer im Benediktinerkloster mmmmmmmm zu besuchen und über die drei Aspekte spiritueller Praxis zu sprechen: Schweigen, Dankbarkeit und Handeln.
Meditation ist in den letzten Jahren zu einem Trend geworden. Ihr implizites Versprechen: Mehr geistige Unabhängigkeit unter den Vorzeichen einer Leistungskultur, die uns über den Kopf zu wachsen scheint. evolve-Redakteurin Nadja Rosmann geht der Frage nach, wo die Grenzen moderner Selbstoptimierungsstrategien liegen, was aus dem Ich im meditativen Prozess wird und welche Rolle die Bewusstseinsdimension von Meditation für die Entwicklung unserer Kultur haben kann.
Technologischer Fortschritt scheint im Bildungswesen völlig neue Entwicklungsmöglichkeiten zu schaffen. Doch was geschieht, wenn wir den menschlichen Geist als Design-Objekt behandeln? Darüber sprachen wir mit dem Entwicklungspsychologen Zachary Stein.
Von der Kunst zum Design, so beschreibt Natasha Vita-More ihren Weg zum Transhumanismus. Als eine der führenden Stimmen der Bewegung arbeitet sie vor allem an einem künstlichen Körper, durch den wir in nicht allzu ferner Zukunft unsere biologischen Grenzen überwinden sollen.
Transhumanisten sehen den nächsten Schritt der Bewusstseinsevolution in unserer Verbindung mit künstlicher Intelligenz – in uns selbst und mit künstlich-bewussten Wesen, die wir erschaffen werden. Aber was bedeutet es eigentlich, Bewusstsein zu entwickeln?
Handlungen und Orte können eine Symbolkraft bekommen, die eine Kultur mit Licht und Schatten ihrer eigenen Geschichte und der Verantwortung für die Zukunft verbindet. Wolfgang Aurose gibt Hinweise für eine neue Wertschätzung politischer Symbole.
Yene Assegid engagiert sich in Afrika für eine Entwicklungshilfe, die die Menschen dabei unterstützt, ihr Leben selbstverantwortlich zu gestalten. Wir sprachen mit der Weltbürgerin über das Zusammenspiel von innerer Entwicklung und Veränderung der Lebensumstände in Afrika.
Nadia Manzoor ist in zwei Welten aufgewachsen. Geboren in einer traditionell pakistanisch- muslimischen Familie wuchs sie in Singapur, Dubai und London auf, inmitten der konstanten kulturellen Spannung zwischen den Erwartungen einer altertümlichen religiösen Tradition und den Verheißungen des westlichen säkularen Lebens – zwischen Burka und Bikini, wie sie es manchmal beschreibt. Heute lebt sie in Brooklyn, New York, wo sie ihr Geschichte in einer „Ein-Frau-Comedy Show“ erzählt, die sie „Burq Off!“ nennt. Darin spielt und tanzt sie 21 Charaktere, von denen viele ihre eigene Familie repräsentieren. Ihre Show stieß sowohl beim Publikum als auch bei den Medien (darunter CNN) auf positive Resonanz und wird nun nach Los Angeles, San Francisco, London und möglicherweise nach Indien reisen. evolve sprach mit Nadia über ihr Leben, ihre Show und ihren Mut.
Keynote von Roger Walsh auf der ersten Integral European Conference
Urban Gardening ist mittlerweile ein Trend. Jane Riddiford hat dabei mit ihrer Non-Profit-Organisation Global Generation in London Pionierarbeit geleistet und eine eigene Form entwickelt, um Jugendlichen in der Stadt erfahrbar zu machen, dass sie Teil eines größeren Lebensprozesses sind.
Mythos Maschinenintelligenz
Dass sich evolve dem Transhumanismus widmet, finde ich schlüssig und spannend. Doch bei all den interessanten Beiträgen vermisse ich das kritische Hinterfragen der Behauptung, dass es überhaupt so etwas wie „künstliche Intelligenz“ gibt. Als Informatik-Professor kenne ich die Arbeitsweise scheinbar intelligenter Maschinen recht gut, doch bei aller Begeisterung über immer schnellere Verarbeitung immer größerer Datenmengen sprechen meiner Meinung nach viele Gründe dagegen, Maschinenfunktionen auf eine Stufe mit menschlicher (oder auch tierischer) Intelligenz zu stellen; wobei ich Intelligenz insbesondere als die Fähigkeit sehe, kreativ neue Lösungen für gegebene Probleme zu entwickeln:
– Computer funktionieren auf Basis von Algorithmen, d.h. festgelegten Verfahren, die vordefinierte, elementare Schritte nacheinander abarbeiten. Was sich nicht auf einzelne Anweisungen reduzieren lässt, lässt sich nicht berechnen. So ist es etwa leicht beweisbar, dass es unendlich viele mathematische Funktionen gibt, die nicht von Algorithmen berechnet werden können. Auch ist es unmöglich, einen Algorithmus zu entwickeln, der bestimmte einfache Aussagen über beliebige andere Algorithmen überprüft (Stichwort “Halteproblem”).
– Die lebendige Welt scheint in vielen Bereichen gerade nicht auf elementare Bausteine reduzierbar zu sein: Leben, Bewusstsein und Intelligenz lassen sich trotz vieler Bemühungen nach wie vor nicht „bottom-up“ als reines Zusammenspiel von Lebensatomen, Bewusstseins- oder Denkalgorithmen erklären. Sogar die menschliche Wahrnehmung trotzt reduktionistischen Modellen, ist sie doch stark geprägt von übergeordneten Sinnzusammenhängen (“Gestalt”). Spätestens im vielzitierten Cocktailparty-Stimmengewirr scheitert jede Computerspracherkennung.
– Computer und Gehirn sind sehr unterschiedlich aufgebaut: Im Computer erfüllt jeder der Milliarden Transistoren einen vorab festgelegten, spezifischen Zweck. Der Ausfall eines einzigen Transistors kann zum vollständigen Systemausfall führen. Im Gehirn lassen sich heute lediglich grobe Funktionsbereiche identifizieren, selbst der Ausfall größerer Hirnareale kann oft weitgehend kompensiert werden.
– Würden Sie Ihren PC als intelligent bezeichnen? Falls Ihr PC nicht das macht, was Sie wollen, wird er sein Verhalten auch dann nicht ändern, wenn Sie es immer wieder neu probieren. Wo ein menschlicher Interaktionspartner gemeinsam nach einer neuen, anderen Lösung suchen würde, verlässt der Computer nie die Grenzen des programmierten Verhaltens, auch wenn es nicht zum Ziel führt. Das ist nicht Intelligenz, sondern entspricht eher Einsteins Zitat vom Wahnsinn. Wenn zwei fehlerhafte Programme miteinander kommunizieren, gibt es Stillstand oder Endlosschleifen, wenn zwei (fehlerhafte) Menschen miteinander kommunizieren, kann völlig Neues entstehen.
– Computer können nach wie vor keine (sinnvollen, neuen) Computerprogramme schreiben, dabei müsste das ein besonders einfacher Anwendungsfall für künstliche Intelligenz sein, da es keine problematischen Schnittstellen zur materiellen Welt gibt. Doch sogar die simpelste Handy-App wird von menschlichen Programmierern entwickelt.
Mir ist keine technische Lösung bekannt, die ich ernsthaft als „intelligent“ bezeichnen würde. Gleichzeitig wird dieses wertvolle Prädikat überall vereinnahmt. Da schwärmt eine Autowerbung vom „intelligenten Allradantrieb“, wo man doch eigentlich einem Großteil der Autoindustrie jegliche Intelligenz absprechen müsste, da mehr Autos gewiss nicht die kreative, neue Lösung für die Probleme dieser Welt sind. Wer Maschinen Intelligenz zuschreibt, macht uns Menschen kleiner als wir sind – oder will vielleicht Verantwortung abschieben, als wären unsere globalen Aufgaben eher technischer als menschlicher Natur. Viele Menschen scheinen sich mehr für „intelligente“ Telefone zu interessieren als für intelligente Gespräche. Anstatt auf Technik und Transhumanismus zu setzen, sollten wir weiter daran arbeiten, dass wir Menschen wirklich „human“ werden.
Prof. Dr. Eckhard Kruse
(Weitere Gedanken zur Intelligenz finden sich übrigens auch in meinem Buch „Der Geist in der Materie“.)
Ich habe evolve auf dem Kongress in Heiligenfeld bekommen und bin sehr begeistert. Die Themen, die spirituelle Sicht auf Welt, die Vielfalt der Autoren und Autorinnen – vor allem, dass so endlich mal gleichviele kluge spirituelle Frauen wie Männer zu Wort kommen, das alles freut mich sehr und ich hätte gerne mehr davon.
Karola Berlage, per Email
Das Heft ist wunderbar – keine Frage. Was mich aber doch ein bisschen enttäuscht hat, war die Tatsache, dass ihr den Schwierigkeiten viel mehr Raum gebt, als den Möglichkeiten. Auch die grundsätzliche Frage, die bei der Konfrontation mit dem Transhumanismus auftaucht „Was ist Bewusstsein?“ hätte mehr Raum vertragen. Trotzdem ein großes Dankeschön, dass ihr als einer der ersten den Transhumanismus mit der Spiritualität verknüpft, sodass das Thema nicht länger nur für Hardcore Materialisten interessant ist.
Gerhard Höberth, über Facebook
Gratuliere zu evolve! Eure neueste Ausgabe zum zukunftsmitentscheidenden Staffellauf zwischen ko-evolutionärer Bewusstseinsentwicklung und technologisch-transhumanem Optimierungsstreben ist Leading Edge! … Hollywood und US-TV sind voller transhumaner Visionen, jeder sieht es – und keiner diskutiert es.
Wolfgang Aurose, über Facebook
Bei der Diskussion um künstliche Intelligenz gibt es einen Aspekt, den ich aus anthroposoph-integralen Hintergrund einbringen möchte. Kognitive Intelligenz, wie sie der Mensch hervorbringt, steht in einem Spannungsfeld zwischen körperlicher Welt und geistiger Welt – nach „unten“ hin verbunden mit der stofflichen Natur, nach „oben“ mit dem formlosen GEIST. Dies ist möglich, weil das Denken in einem biologischen Organismus eingebettet ist, der diese beiden Verbindungen ermöglicht. Letzteres haben „intelligente“ Maschinen nicht. Da ist kein Bewusstsein und Selbstbewusstsein, wie es in biologischen Körpern möglich ist. Maschinen sind intelligente Anordnungen anorganischer Materie – eine tolle Sache. Aber Denken ohne Bewusstsein ist so wie Autofahren ohne Fahrer. Es kann nur ferngesteuert fahren und navigieren. Ziel, Sinn, Glauben und Werte eines individualisierten Bewusstseins haben Maschinen nicht.
Peter Grandy, über Facebook
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