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Die Krisen unserer Zeit gründen meist auf unserer Entfremdung von der lebendigen Welt und der Getrenntheit zwischen uns. Doch wie so oft liegt in der Krise auch der Keim einer Antwort. »Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch« – Hölderlins bekannter Satz trifft auch heute zu. An vielen Orten dieser Welt entstehen Initiativen und Impulse für eine Kultur einer neuen gemeinsamen Gegenwärtigkeit.Wir folgen den Spuren dieses Aufbruchs und seiner Bedeutung für eine neue und notwendige Bewusstseinskultur.
In der Lebensweise Community wird online, in Regionalgruppen und Community-Treffen ein neues Miteinander gelebt und erprobt. Wir sprachen mit der Impulsgeberin Vivian Dittmar und der Community-Hüterin Lina Duppel über die Chancen und Risiken von Gemeinschaft.
Lotte van den Berg kam durch ihren Vater, einen bekannten Puppenspieler, schon früh mit dem Theater in Verbindung. In ihrer eigenen Arbeit interessiert sie die Dynamik zwischen Darstellenden und Zuschauenden und wie sie aufgebrochen und zum Tanzen gebracht werden kann.
Es wird immer klarer, dass wir nur gemeinsam auf die Herausforderungen der Gegenwart antworten können. Nötig ist eine Weisheit, die aus der Verbundenheit entsteht. Aber wie finden wir Zugang dazu? In Experimenten mit intersubjektiven Feldern, in denen Menschen zusammenkommen, um Fragestellungen miteinander zu bewegen und Entscheidungen zu treffen, wird diese Möglichkeit erforscht. Wir haben sechs Menschen, die sich mit intersubjektiven Feldern beschäftigen, gefragt:In sozialen Feldern scheint sich ein Raum jenseits des Individualismus zu öffnen. Was ist dieser Raum und warum ist er heute relevant?
Dialogische Erfahrungen ermöglichen uns eine tiefere zwischenmenschliche Begegnung. Es gibt viele Praktiken, die diesen Raum authentischer, ehrlicher und heilsamer Beziehungen eröffnen. In den tiefsten und oft auch als sakrale Momente erlebten Erfahrungen zeigt sich in diesem Zwischenraum für Menschen eine Anwesenheit, die über uns als Einzelne hinausgeht und darauf hindeutet, dass sich ein neuer Lebensraum öffnet.
Pamela von Sabljar ist Gruppenmoderatorin und berät Organisationen und Führende bei Veränderungsprozessen. Dabei arbeitet sie auch mit dem Feld, das zwischen den Beteiligten entsteht. Wir erforschten mit ihr, wie sich aus der Wahrnehmung dieses Zwischenraums gemeinsame Prozesse anders gestalten lassen.
François Demange hat viele Jahre von indigenen Kulturen und deren Umgang mit Pflanzen gelernt und dabei seine eigene Art entwickelt, mit Pflanzen zu kommunizieren. Was zeigt sich in diesem Dialog mit den Kräften des Lebendigen? Und wie verbindet sich diese Erfahrung mit einem bewussten menschlichen Miteinander?
Der Kognitionswissenschaftler John Vervaeke beschäftigt sich intensiv mit der Sinnkrise, mit Weisheit und mit der Erneuerung unserer kulturellen Grundlagen aus der Wertschätzung des Heiligen heraus. Dabei sieht er den dialogischen Prozess des Forschens im Dialogos als eine Qualität dieser kulturellen Transformation. Wir sprachen mit ihm über diesen grundlegenden Wandel unseres Denkens und unseres Seins in der Welt.
In der Praxis des Emergent Interbeing wird ein Feld zwischen Menschen lebendig, in dem die Kräfte des Lebens in seiner evolutionären Entfaltung wirken. Je freier wir sind von festgefügter Identität, desto mehr sind wir Ausdruck und Mitgestaltende eines gemeinsamen Werdens.
Mit »The Art of Hosting« hat Toke Moeller eine Praxis des menschlichen Miteinanders mit entwickelt, die heute weltweit in verschiedenen Kontexten angewendet wird. Darin können sich Menschen wertschätzend, verbunden und ko-kreativ begegnen. Wir sprachen mit Toke Moeller darüber, was diese Praxis ermöglicht und auf welche menschliche Möglichkeit sie verweist.
Zusammen mit seiner Kollegin Eva Pomeroy hat Otto Scharmer einen Text verfasst, in dem er die Wirkung und Relevanz eines Fourth-Person-Knowing anspricht. Dabei schöpft er aus seiner Forschung mit Transformationsprozessen in Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft. Wir sprachen mit ihm über die Qualitäten dieses Wissens der vierten Person und warum es heute so wichtig ist.
Wie können wir wirksam auf die ökologische Krise antworten? Eine wachsende Zahl von Menschen und Initiativen erklärt, dass dies erst möglich sein wird, wenn wir der Natur eine juristische Stimme geben.
Jennifer Trujillo arbeitet derzeit für die COP16-Konferenz in Cali, Kolumbien, zum Thema Biodiversität. Sie hat sich intensiv mit partizipativer Führung, dem Global Ecovillage Network, dem Impact Hub Network und vielen Praktiken beschäftigt, die zum Systemwandel im weitesten Sinne beitragen können. Wir sprachen mit ihr über ihr Engagement.
Selbstorganisierte Projekte wie Wohnprojekte, offene Werkstätten und solidarische Landwirtschaften stehen oft vor ähnlichen Herausforderungen: eine gemeinsame Vision, Entscheidungsprozesse und eine Kultur, damit Menschen Lust haben sich einzubringen. Dorli Flämig gibt Einblicke ins Forschungsprojekt ReallaborGutAlaune.
Unsere westliche Lebensform ist von einem starken Individualismus geprägt. Wir nehmen uns als getrennt vom Ganzen wahr. So wichtig wie diese Entwicklung historisch gewesen ist, kommen wir heute an unsere Grenzen. In dieser krisenhaften Zeit zeigt sich eine neue Form des menschlichen Zusammenseins, die in vielen Praxisformen erforscht wird. Was zeigt sich hier? Und wie können wir daran mitwirken?