Erde, Seele und Gesellschaft

Our Emotional Participation in the World
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Interview
Published On:

January 30, 2020

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Ausgabe 25 / 2020:
|
January 2020
Ende oder Wende
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Eine neue Dreiheit der Transformation

Satish Kumar steht für eine »ehrerbietende Ökologie«, eine Verbindung von Ökologie und Spiritualität. Seit Jahrzehnten kämpft der gebürtige Inder und ehemalige Jain-Mönch international auch als Aktivist für Frieden und soziale Gerechtigkeit. Die drei Dimensionen, die er »Soil, Soul and Society« nennt – Boden, Seele und Gesellschaft –, sind für ihn die Grundlagen für einen neuen, beseelten Aktivismus.

evolve: Worin sehen Sie als spirituell Praktizierender und jemand, der seit Jahrzehnten für soziale Gerechtigkeit und Umweltschutz eintritt, den Grund für unsere Klimakrise?

Satish Kumar: Der Grund für die Klimakrise ist unsere unzureichende Bewusstseinsbildung und unzureichende Bewusstseinsentwicklung, weil wir kein bewusstes Leben führen. Wir leben ein Leben, das nicht durch unser inneres Bewusstsein gelenkt wird, sondern maßgeblich durch äußere Einflusskräfte wie Technologie, Materialismus, Konsum, Kapitalismus, Dualismus und anthropozentrische Weltsichten geprägt ist. Diese äußeren Einflussfaktoren bestimmen unsere sozialen, wirtschaftlichen und politischen Institutionen, und unsere gesamte soziale, wirtschaftliche und politische Kultur wird durch Wirkkräfte wie Technologie, Materialismus, Konsum und Dualismus bestimmt.

Würden wir ein bewusstes Leben führen und wären wir stärker durch unser inneres Bewusstsein inspiriert, motiviert und bewegt, sähe unser Alltagsleben völlig anders aus.

Heute ist unsere Umwelt, sind unsere Ozeane, die Böden und die Luft verschmutzt und wir sind mit einer durch Treibhausgasemissionen verursachten Klimaänderung konfrontiert. Diese Probleme im Äußeren sind letztendlich das Ergebnis einer Verschmutzung unseres inneren Bewusstseins. Unser Verstand ist kontaminiert, unser Bewusstsein ist kontaminiert – durch Habgier, Süchte, Ängste und Begierden, all diese negativen Kräfte, die von äußeren Institutionen genährt werden. Wenn wir das Problem der Klimakrise angehen wollen, müssen wir uns mit dem Problem des Bewusstseins befassen. Wenn wir ein bewusstes Leben führen und mehr innere Resilienz pflegen würden, hätten wir all diese Sachen nicht nötig, die wir heute produzieren. Wir stellen Dinge her, die wir nicht einmal benutzen. Wir häufen sie nur zu dem Zweck an, die Wirtschaft am Laufen zu halten und angeblich Arbeitsplätze zu sichern. Wir produzieren immer noch mehr Autos, noch mehr Computer – nicht, weil die Menschheit sie braucht, sondern weil die Produktionsmaschinen rund um die Uhr ausgelastet sein müssen. Unser Leben wird durch äußere Kräfte gesteuert und vorangetrieben, nicht durch inneres Bewusstsein – und das verursacht die Klimakrise. Wenn wir also das Problem des Klimawandels angehen wollen, müssen wir uns mit dem Problem unseres Bewusstseins befassen.

Technologie ist nicht genug

e: Viele Menschen sind der Meinung, dass wir auch technologische Lösungen für diese Krise finden müssen, wie zum Beispiel durch neue grüne Technologien. Was sagen Sie zu diesen Stimmen?

SK: Technologische Lösungen haben gewiss ihre Bedeutung, aber sie spielen nur eine sekundäre Rolle. In erster Linie geht es darum, dass wir unsere Weltsicht ändern. Technologische Lösungen werden das Problem nicht lösen. Die heutigen Probleme wie der Klimawandel, die zunehmende Umweltverschmutzung, die wachsenden Abfallberge und die übermäßige Verschwendung von Ressourcen sind durch Technologie entstanden. Wir können diese Probleme nicht mit noch mehr – und auch nicht mit anderer oder grüner – Technologie lösen. Selbst wenn in ganz Deutschland Windräder und Sonnenkollektoren installiert würden, wir aber unsere Begierden, unsere Süchte und unsere mangelnde Zufriedenheit nicht unter Kontrolle brächten, würde das nicht ausreichen. Denn der Hunger nach immer mehr Energie wird nie gestillt werden. Ich habe nichts gegen erneuerbare Energien, aber das ist nicht die ultimative Lösung. Die letztendliche Lösung liegt in einem veränderten Bewusstsein und darin, ein fantasievolleres und zufriedeneres Leben zu führen, in dem es mehr Raum für nicht-technologische Aktivitäten wie Poesie, Musik, Philosophie, Kunst, Beziehungen, Freundschaften oder Wanderungen in der Natur gibt.

e: Wenn ich hier einmal die Rolle des Advocatus Diaboli spielen darf: Wahrscheinlich würden Ihnen viele Menschen zustimmen. Aber ist die Antwort nicht zu einfach? Es ist doch für jeden einleuchtend, dass sich die Welt ändern würde, wenn wir nicht so habgierig wären und uns stärker mit allen und allem verbunden fühlten. Aber so sind wir nicht, wir Menschen. Wenn Sie also sagen, dass wir ein anderes Bewusstsein entwickeln müssen: Wie kann das möglich werden?

SK: Wir brauchen ein Bewusstsein, das unser Einssein wahrnimmt. Seit der Zeit der Aufklärung ist unser Bewusstsein durch einen Dualismus geprägt, der Mensch und Natur voneinander trennt. Wir betrachten die Natur als ein Objekt. Wissenschaft und Technologie haben uns die Vorstellung vermittelt, dass wir die Natur erobern, kontrollieren, bezwingen und für den Menschen nutzbar machen können. Dieses dualistische Denken, dass Mensch und Natur getrennt voneinander existieren, hat unser Bewusstsein kontaminiert und konditioniert. Ein neues verbundenes Bewusstsein nimmt die Natur nicht nur als Ressource für die Wirtschaft, sondern als Quelle des Lebens wahr. Wir sind genauso ein Teil der Natur wie die Berge, die Bäume, die Wälder, die Flüsse, die Tiere. Wir alle sind Natur.

Diese Probleme im Äußeren sind letztendlich das Ergebnis einer Verschmutzung unseres inneren Bewusstseins.

In einem neuen Bewusstsein erkennen wir, dass wir uns auf einem lebendigen Organismus befinden, dass Gaia und die Natur lebendig und belebt sind. Die gesamte Erde mit ihren Wäldern, Bergen, Meeren, Vögeln, Insekten und allen anderen Lebewesen ist lebendig und deshalb entfacht sie einen Sinn für das unverfügbare Heilige in uns. Das Leben ist heilig, die Natur ist heilig. Wenn uns das bewusst wäre, würden wir die Natur nicht einfach für menschliche Zwecke benutzen. Dann würden wir den Eigenwert der Natur und die Rechte der Natur achten. Alle Lebewesen haben ein Recht darauf, ohne Ausbeutung zu leben. Wir würden dann aus der Natur nur das entnehmen, was wir wirklich benötigen. Und wir würden es mit Dankbarkeit nehmen.

Gelernte Getrenntheit

e: Warum erleben wir als moderne Kultur diese Getrenntheit? Warum erleben wir uns als so getrennt, wenn es stimmt, was Sie sagen, dass die Erde mehr ist als totes Gestein und wir in einer Beziehung zu ihr stehen?

SK: Wir erleben eigentlich gar keine Getrenntheit. Aber unsere Schulen und Universitäten, die Medien und die Wirtschaft konditionieren uns so, dass wir denken, wir seien getrennt. Wenn wir in die Natur gehen und die Blumen und den Sonnenuntergang, die wunderbaren Vögel, die Schmetterlinge, die Schönheit, die Magie, die Majestät der Natur sehen, fühlen wir uns nicht getrennt. Dann empfinden wir uns völlig eins und vereint mit der Natur – genauso, wie viele großartige Dichter und Künstler es beschreiben.

e: Wie kann es gelingen, diese Konditionierung zu überwinden?

SK: Das ist nur über ein neues Bewusstsein möglich. Viele junge Menschen erheben heute überall in der Welt ihre Stimme und fragen: »Was ist das für eine Erziehung und Bildung, die ihr uns gebt, wenn sie uns überhaupt nicht mehr weiterhilft? Wir werden für Tätigkeiten in der Geschäftswelt und in der Industrie eines kapitalistischen Systems ausgebildet. Aber genau dieses industrielle Produktionssystem verursacht den Klimawandel. Was hat diese Art der Ausbildung noch für einen Sinn, wenn es keine Welt, keine Zukunft mehr gibt?« Heute wehren sich Hunderttausende von jungen Menschen gegen eine solche Konditionierung zu Materialisten und Konsumenten. Sie wollen kein Rädchen mehr im Getriebe der Wirtschaft werden.

Immer mehr Menschen wachen auf und sagen: »Was wir in den letzten 200, 300 Jahren getan haben, hat uns an die Schwelle des Abgrunds gebracht. Was nützen uns all diese Autobahnen und Flughäfen, wenn der Meeresspiegel ständig steigt und die Temperaturen auf 50 °C ansteigen und die Menschen in Afrika oder Indien tagsüber ihre Häuser nicht mehr verlassen können?« Das alles wird dann sinnlos. Dieses Bewusstsein wächst und wir alle müssen Teil dieser Bewegung werden.

Nie zu spät für die Liebe

e: Ich verstehe, was Sie sagen, und dieses Bewusstsein wächst ganz sicher. Aber manche sagen, dass es schon zu spät ist.

SK: Wer sagt, es sei zu spät, verbreitet eine pessimistische Weltsicht. Wer etwas verändern will, sagt das nicht. Für jeden Menschen mit einem Verantwortungssinn für die Erde, dem unser Planet etwas bedeutet, ist es einfach nie zu spät. Woran will man denn erkennen, dass es zu spät ist? Das ist nur eine Idee, eine Spekulation. Es ist nie zu spät und ich bin davon überzeugt, dass wir alle aufwachen müssen. Wir müssen unser Bewusstsein, unsere Kultur, unsere Weltsicht und unsere Lebensweise ändern, um ein einfacheres, bewussteres und schöneres Leben zu führen. Die Erde bietet alles, was wir zum Leben benötigen, aber nicht genug, um unsere Gier zu befriedigen. Es geht also darum, dass wir unsere Gier überwinden und unseren Bedürfnissen gerecht werden.

Aus einem einzigen Samen, den wir in den Boden einbringen, wachsen tausend Früchte. Für die Erde ist es nie zu spät, uns das zu geben, was wir brauchen. Aber wir müssen unsere CO2-Emissionen reduzieren, unsere materialistischen Bestrebungen eindämmen und schöpferischer, kreativer und bewusster leben – mit mehr Kunst, Kultur, Musik, Poesie und Freundschaft. Es ist nie zu spät für die Liebe.

Das Wohl jedes einzelnen Menschen, das Wohl der Erde und das Wohl der menschlichen Gemeinschaft sind miteinander verbunden.

e: Da stimme ich Ihnen zu. Ist es aber nicht genauso wichtig, sich der Realität zu stellen, dass es vielleicht wirklich schon zu spät ist? Wir als Kultur stehen vor der realen Möglichkeit einer Auslöschung. Diese ernsthafte Gefahr ist ebenfalls ein impulsgebender Moment in unserer Geschichte.

SK: Wenn Menschen sagen, dass es zu spät ist, würde ich fragen: »Zu spät für was? Zu spät, um Rücksicht auf die Erde zu nehmen? Zu spät, in Einfachheit zu leben? Zu spät, ein umweltverträglicheres und nachhaltigeres Leben zu führen? Zu spät, mit der Verschmutzung der Welt und der übermäßigen Abfallproduktion aufzuhören? Ist es zu spät zu lieben, mitfühlend zu sein, freundlich zu sein?« Nein, es ist nie zu spät.

e: Einige Menschen sagen, es ist zu spät, weil die Folgen unseres Handelns in den letzten Jahrzehnten unweigerlich zu einer globalen Erwärmung mit katastrophalen ökologischen und sozialen Folgen wie etwa einer Massenmigration führen werden.

SK: Es ist nicht zu spät, unser Leben zu verändern. Wir haben es mit einer Krise zu tun, die absolute Dringlichkeit signalisiert. Aber wenn im Theater ein Feuer ausbricht, ist es nicht zu spät, ins Freie zu kommen. Momentan steht das Theater unserer Welt in Flammen. Wir müssen deshalb aus dieser Situation herauskommen, unser materialistisches Konsumverhalten überwinden. Wir müssen das System verändern und dann kann sich die Erde erholen. Die Natur verfügt über eine enorme Resilienz und Regenerationskraft. Unser industrielles System muss sich ändern. Und es ist nie zu spät, mit der Umweltverschmutzung, der übermäßigen Erzeugung von Abfällen, dem Materialismus und der Konsumkultur aufzuhören – und ein gutes Leben zu führen.

Ökologie, Spiritualität und soziale Gerechtigkeit

e: Sie haben auch eine eigene Vision dieser Haltung »Es ist nicht zu spät« formuliert. Sie erklären, dass wir eine neue Trinität von »Soil, Soul and Society« – Boden, Seele und Gesellschaft – benötigen. Können Sie erläutern, was Sie damit meinen?

SK: Oft konzentrieren wir uns entweder auf das eine oder das andere. Wir bezeichnen uns als Umweltschützer, als spirituelle Menschen oder arbeiten für soziale Gerechtigkeit und soziale Gleichheit. Aber diese drei Bereiche sind untrennbar miteinander verbunden. Wir können kein tiefes spirituelles Wohlgefühl erleben, wenn unser Planet leidet. Und ohne das Wohl unseres Planeten kann es keine soziale Gerechtigkeit und kein soziales Wohlergehen geben. Das Wohl jedes einzelnen Menschen, das Wohl der Erde und das Wohl der Menschheit, der menschlichen Gemeinschaft sind miteinander verbunden. Unsere Kultur hat die Trennung, Aufteilung und Aufspaltung bis zur Perfektion getrieben. Jetzt geht es darum, dass wir unsere Spiritualität, unsere Fürsorge für das Wohl der Erde und die Umwelt und unser Eintreten für soziale Gleichberechtigung und Gerechtigkeit in Einklang miteinander bringen. Aufgrund dieser Trennung war auch der französische Dreiklang von Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit hauptsächlich sozial und politisch motiviert. Aber all das hat nicht gereicht, den Klimawandel oder die Umweltverschmutzung aufzuhalten.

Viele Menschen haben Spiritualität gepflegt, sie haben Klöster, Kirchen, Tempel und Moscheen errichtet. Aber das hat weder die Zerstörung des Planeten Erde noch soziale Ungerechtigkeit und Armut oder Konflikte verhindert. Ein Leben in einem klösterlichen Orden oder in einem Tempel, das keine Rücksicht auf die Umwelt und die Gesellschaft nimmt, kann nicht zur Lösung von Problemen beitragen. Genauso wenig trägt ein Leben in der Natur automatisch dazu bei, soziale Gerechtigkeit zu schaffen. In unserer heutigen Zeit brauchen wir eine neue Trinität, in der Ökologie, Spiritualität und soziale Gerechtigkeit miteinander verbunden sind und Bestandteil desselben Kontinuums werden – einer großen Gesamtperspektive auf die Welt.

e: Sie sprechen auch darüber, dass wir eine neue Einfachheit brauchen. Was meinen Sie damit?

SK: Ich spreche von »elegant simplicity«, einer würdevollen Einfachheit. Unsere Lebensweise hat dazu geführt, dass wir lauter unnötige Dinge anhäufen. Wir arbeiten an fünf oder sechs Tagen der Woche von morgens bis abends, um Geld zu verdienen, mit dem wir dann Dinge kaufen. Und dann kostet es uns viel Zeit, uns um all das angehäufte Zeug zu kümmern. Das ist die Ursache für unsere persönliche Unzufriedenheit, unser Unbehagen und unser Unglücklichsein. Diese Art des konsumorientierten Lebensstils belastet uns und verursacht darüber hinaus Depressionen sowie andere mentale und gesundheitliche Probleme. Um zufriedener zu leben, sollten wir weniger hart für den Geldverdienst arbeiten müssen und mehr Zeit dafür haben, uns um uns selbst zu kümmern, um unsere Gärten, unsere Familien, unsere Freunde – und in Einfachheit leben, damit wir ein gutes, würdevolles Leben führen können.

Würdevolle Einfachheit

e: Worin besteht für Sie dieses »Würdevolle«, auf das Sie mit dem Begriff der »elegant simplicity« hinweisen?

SK: Einfachheit bedeutet nicht, auf schöne Kleidung, gesunde Lebensmittel oder ein ordentliches Dach über dem Kopf zu verzichten. Die Grundbedürfnisse müssen erfüllt werden, aber eben auf eine würdevolle, eine schöne Weise. Weniger Kleidungsstücke, aber dafür gut und ästhetisch schön, Handarbeit und Handwerk. In unserer modernen Welt haben wir den Stellenwert der Schönheit und einer würdevollen Einfachheit vergessen. Wir errichten Gewerbegebiete, Supermärkte, Einkaufszentren und Wohnkomplexe von sehr schlechter architektonischer Qualität. Wir stellen massenhaft geringwertige Dinge her – ohne Würde und Schönheit. Deshalb sage ich, dass wir einfach, aber mit mehr Schönheitssinn leben können. Wir können ein würdevolleres, schöpferisch-künstlerisches Leben führen, das auch das Handwerk wieder mehr einbezieht. Ich spreche von einer würdevollen Einfachheit, die die Schönheit und Ästhetik als Teil unseres Lebens wieder in den Mittelpunkt stellt.

e: Über all dies sprechen wir wenige Tage, nachdem Boris Johnson in Großbritannien die Wahl gewonnen hat und wir eine starke populistische Bewegung in Amerika und Europa erleben. Gibt es wirklich gute Gründe für diese Hoffnung, die Sie ansprechen?

SK: Meine Hoffnung richtet sich nicht auf die Politiker. Die nötigen Änderungen werden wohl kaum von der Spitze des Weißen Hauses oder den Regierungszentralen in Berlin, Paris, London, New York, Washington, Delhi, Peking, Tokio oder anderen großen Machtzentren ausgehen. Ich setze meine Hoffnung auf Menschen, die in Graswurzel-Initiativen aktiv und bereit sind, ihren Lebensstil zu ändern. Menschen, die biologischen Landbau betreiben und gute Lebensmittel herstellen. Menschen, die nicht mehr so viel Fleisch essen, mit dem Gartenbau anfangen und sich die Zeit nehmen, sich um die Natur zu kümmern. Menschen, die in den Bergen und den Wäldern wandern und Bäume pflanzen. Ich setze auf solche Bewegungen von Menschen weltweit. Menschen wachen auf und ändern ihr Bewusstsein und ihre Kultur, ihre Weltsicht, ihre Werte und ihre Lebensweisen. Dort liegt die Quelle für meinen Optimismus und meine Hoffnung. Meine Hoffnung sind nicht Trump, Johnson, Modi oder Putin oder all diese sogenannten Führungspersönlichkeiten. Die werden wohl eher die letzten sein, die sich ändern. Der wahre Wandel wird von den gewöhnlichen Menschen, von der Basis in Graswurzel-Bewegungen ausgehen – von Millionen und Abermillionen Menschen weltweit.

Author:
Dr. Thomas Steininger
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