Eine Demokratie der Zuneigung

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Interview
Publiziert am:

July 15, 2024

Mit:
Claudine Nierth
Kategorien von Anfragen:
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AUSGABE:
Ausgabe 43 / 2024
|
July 2024
Spirituelle Resilienz
Diese Ausgabe erkunden

evolve: Heute ist vielfach die Rede von einer »Krise der Demokratie«. Wo siehst du im Moment das stärkste ­Krisenelement?

Claudine Nierth: Krise ist immer ein Signal für Konflikt, Unsicherheit, Bedrohung und Angst. In der Natur entsteht eine Krise, wenn der nächste Entwicklungsschritt ansteht, aber nicht vollzogen wird. Die Rose zum Beispiel hat oben vor ihrer Knospe die schwächste Stelle, wo sie leicht abknicken kann. Aber genau durch diese schwächste Stelle geht die Kraft, damit die immense Blüte aufgeht.

Krise ist ein Zeichen dafür, dass das Bisherige nicht mehr trägt, aber das Neue noch nicht von allen das Vertrauen erhält. Das Bisherige ist ein Denken in Kampflogik. Man denkt immer in Kategorien von Stärkeren und Schwächeren, Siegern und Verlierern, Besseren und Schlechteren: »Wir sind die beste Partei, ich bin der beste Experte, wenn du uns wählst, dann ist alles gut.« Diese Haltung trägt nicht mehr, und deswegen sind wir nach jeder Wahl so enttäuscht.

In der neuen Haltung sage ich nicht: »Ich bin die Lösung«, sondern vielmehr »Ich stelle mich zur Verfügung, um die Lösung aus der Gemeinschaft heraus zu destillieren. Ich organisiere politische Räume, um die Intelligenz der Vielen, die Weisheit von uns allen herauszukristallisieren.« Nicht die Postulate und der Machtkampf gegen­einander bestimmen den politischen Stil, sondern das Vertrauen und die Kooperation.

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Wenn Innenräume wachsen

Claudine Nierth kommt aus der Bewegungskunst und initiiert als Politaktivistin bei Mehr Demokratie soziale Prozesse zur Stärkung einer demokratischen Kultur. Sie sucht Wege der Begegnung, wo Kommunikation kaum möglich scheint, und vertraut auf das gemeinsame Wissen der Menschen.

evolve: Heute ist vielfach die Rede von einer »Krise der Demokratie«. Wo siehst du im Moment das stärkste ­Krisenelement?

Claudine Nierth: Krise ist immer ein Signal für Konflikt, Unsicherheit, Bedrohung und Angst. In der Natur entsteht eine Krise, wenn der nächste Entwicklungsschritt ansteht, aber nicht vollzogen wird. Die Rose zum Beispiel hat oben vor ihrer Knospe die schwächste Stelle, wo sie leicht abknicken kann. Aber genau durch diese schwächste Stelle geht die Kraft, damit die immense Blüte aufgeht.

Krise ist ein Zeichen dafür, dass das Bisherige nicht mehr trägt, aber das Neue noch nicht von allen das Vertrauen erhält. Das Bisherige ist ein Denken in Kampflogik. Man denkt immer in Kategorien von Stärkeren und Schwächeren, Siegern und Verlierern, Besseren und Schlechteren: »Wir sind die beste Partei, ich bin der beste Experte, wenn du uns wählst, dann ist alles gut.« Diese Haltung trägt nicht mehr, und deswegen sind wir nach jeder Wahl so enttäuscht.

In der neuen Haltung sage ich nicht: »Ich bin die Lösung«, sondern vielmehr »Ich stelle mich zur Verfügung, um die Lösung aus der Gemeinschaft heraus zu destillieren. Ich organisiere politische Räume, um die Intelligenz der Vielen, die Weisheit von uns allen herauszukristallisieren.« Nicht die Postulate und der Machtkampf gegen­einander bestimmen den politischen Stil, sondern das Vertrauen und die Kooperation.

Demokratie heißt Nähe

e: Wie ist es möglich, diesen Wandel zu unterstützen?

CN: Demokratie ist unsichtbar, aber du kannst sie erleben. Die meisten von uns haben wenig demokratische Erlebnisse. Warum sollen wir uns für einen Wert einsetzen, von dem wir viel zu wenig erlebt haben? Demokratie stärken wir, indem wir viele demokratische Erlebnisse schaffen. Bisher habe ich gedacht, wir brauchen nur faire demokratische Strukturen, dann wird sich die Demokratie verändern. Aber genauso wichtig ist auch eine demokratische gesellschaftliche Kultur.

»Krise ist ein Zeichen dafür, dass das Bisherige nicht mehr trägt.«

Viele Menschen fragen sich heute, wie sie die Demokratie stärken können. Das beginnt bei jedem Einzelnen. Wenn du in die Zukunft willst, dann musst du dich fragen: Wie werde ich der Mensch, der in dieser Zukunft lebt? Wir können unsere Fähigkeiten trainieren, können zuhören, nachfragen, nicht unterbrechen, nicht dagegen argumentieren, sondern das, was wir hören, auf das beziehen, was wir wissen, um es zu erweitern. Wir können fragen: »Was hast du erlebt? Interessant, wie kommst du zu dieser Sichtweise?« Du kannst jeden Tag einmal deine Meinungsblase verlassen und dich in die Schuhe eines anderen Menschen stellen, der Verkäuferin zum Beispiel, die dir die Brötchen über den Tresen reicht, oder in die Situation des scheinbaren Gegners, der nicht deine Position vertritt. Das öffnet.

Interessant für die Demokratie wird es, wenn ich nicht nur mit meinesgleichen zusammen bin, sondern eine Beziehung zu den »Anderen« herstelle. Heute stellen wir aber zumeist Konfrontationen und Gräben her – mit toten Räumen dazwischen. Da lebt nichts. Wie stelle ich eine Beziehungsfähigkeit her zu jemandem, mit dem ich überhaupt nicht einer Meinung bin? Demokratie heißt Nähe herstellen, nicht inhaltlich, sondern menschlich. Die menschliche Nähe, sich gemeinsam in der Demokratie zu erleben, ist die Voraus­setzung dafür, dass jeder mehr beiträgt als nur auf seiner eigenen Meinung zu beharren.

Deswegen sind Dialogformate so wichtig. Ich war vorgestern in Brandenburg bei einer Dialog-Veranstaltung des Projektes »Polarisierung überwinden – Kommunale Resilienz stärken«, das wir als »Mehr Demokratie« zur Zeit in Gemeinden veranstalten. Da haben wir mit 50 Menschen im Raum über die Erfahrungen mit der Wendezeit geredet. Wir haben Dinge gehört, die mir völlig neu waren. Mit jedem Anwesenden spricht eine Wahrheit. Jeder trägt etwas bei und ist Teil des Ganzen. Es geht nicht darum, durch mein besseres Wissen deine Meinung zu verändern, sondern vielmehr darum, eine Verbindung herzustellen zu dem, was der andere weiß. Zu erleben, dass ich deine Beweggründe nachvollziehen kann und feststelle, dass sie im Chor des Ganzen eine wichtige Stimme sind, stärkt das Gemeinwohlempfinden und erweitert das Feld der Antworten. Wir entwickeln also Kulturkompetenzen, die die Demokratie stabilisieren.

e: Was sind solche Kulturkompetenzen und wie können wir sie entwickeln?

CN: In der Politik schulen wir momentan unsere Ratio­nalität, das Aufarbeiten von Fakten und eine scharfe Diskus­sions- und Argumentationskultur. Die braucht es auch, aber du kommst an Punkte, wo die Ratio nicht ausreicht. Alle Argumente sind ausgetauscht, alle Fakten liegen auf dem Tisch, aber es verändert sich trotzdem nichts, weil du die emotionale Ebene und die Ebene der unterschiedlichen Werte miteinbeziehen musst. Kulturkompetenzen sind Fähigkeiten, die unter der Ratio liegen. Zunächst einmal die Kompetenz, sich selber zu kennen. Wann bin ich in der Ratio, wann bin ich in der Emotion? Wann suche ich Argumente in der Ratio, um meine Emotionen zu bestätigen?

Eine Kulturkompetenz ist auch, die Gegnerschaft und das System, in dem ich gefangen bin, verlassen zu können. Was heißt es, auf den Gegner zuzugehen, ohne sich mit dem Gegner gemein zu machen? Das musst du erlebt haben, sonst weißt du gar nicht, wovon ich rede.

Bei den Brandenburg-Dialogen begegnen sich zum Beispiel Menschen, die sich in der Corona-Zeit über Telegram-Gruppen zerstritten haben. Plötzlich sitzen sie einander gegenüber, tauschen sich aus, hören vor allem zu und reflektieren: Wann reagiere ich wie? Wann würde ich den anderen am liebsten unterbrechen? Kann ich überhaupt hören und aufnehmen, was andere sagen? Diese Erfahrung mit der Selbstbeobachtung teilen sie sich dann auch gegenseitig mit. Und am Ende sagen sie: »Ich finde die Haltung oder die Meinung des Menschen immer noch nicht gut, aber ich bin ihm menschlich nähergekommen.« Das schafft Vertrauen untereinander. Es ist eine Kulturkompetenz, einander menschlich näher zu sein und zu erleben, dass die anderen Menschen in der Demokratie keine Gefahr sind, sondern dass sie der Wert sind, der die Demokratie ausmacht. Veränderung entsteht nicht dadurch, dass ich andere verändere, sondern dadurch, dass ich mich verändere.

Gesellschaftliche Innenräume

e: Du sprichst auch von gesellschaftlichen Innenräumen. Das wären dann Räume, in denen solche Fragen überhaupt bewegt werden können.

CN: Ja, wir drohen ja heute in die Vereinzelung zu rutschen. Wir sind mit unserem Smartphone mit der ganzen Welt verbunden, aber wir sind auch ziemlich allein. Die Kirchengemeinden, Straßenfeste, die kulturellen Zusammenkünfte trocknen vielerorts aus. Aber es gibt ein Bedürfnis nach einem Gemeinschaftserleben, und das ist ein Innenraumerlebnis.

Momentan ist dieser gesellschaftliche Innenraum entweder nicht da, sehr gefährdet, oder wir meinen, ihn die ­ganze Zeit reinhalten zu müssen, indem wir andere davon ausgrenzen. Aber der gesellschaftliche Innenraum wächst, wenn ich Menschen hereinhole und einbeziehe. Das ist wie in der Meditation. Meditation ist nicht die Ausgrenzung und Abwesenheit von etwas, sondern die Anwesenheit von allem. Darauf kommt es in der Demokratie an: Alle sind immer mit im Boot!

Der gesellschaftliche Innenraum ist die Anwesenheit aller. Und das fängt bei dir und mir an, geht über die Familie, die Belegschaften, die Gesellschaft, die Nation und irgendwann auch global. Es ist ein Raum des Rückhalts, der Sicherheit, der Verbundenheit, und dadurch hat es auch etwas Heimatliches. Ich kann mich in einem gesellschaftlichen Innenraum auch beheimatet fühlen. Und das schafft Resilienz.

»Jeder Mensch ist eine Säule dieser Gesellschaft.«

e: Resilienz beschreibst du als die Möglichkeit, trotz Unterschieden oder schwierigen Situationen menschlich verbunden zu bleiben. Du sprichst auch von einer Demokratie der Zuneigung im Gegensatz zu einer Demokratie der Konfrontation. Wie ist das gemeint?

CN: Es ist eine starke demokratische Fähigkeit, dazubleiben, wenn es unangenehm wird. Die Spaltung entsteht in uns, indem wir uns distanzieren. Stattdessen können wir uns auch dem bewusst zuneigen, was unangenehm ist. Wenn du innerlich im Lot bist, hast du inneren Raum und Grenzen zur Verfügung und brauchst sie weniger im Äußeren. Beweglich sein zu können zwischen Abgrenzung und Zuneigung, ist Ausdruck von Resilienz. Und aus Resilienz entstehen Möglichkeiten.

Ein Teil der Krise heute ist, dass wir uns abwenden, distanzieren und uns herausnehmen aus dem, was gerade so schrecklich ist. Wir können uns zum Beispiel nicht mit dem Rechtspopulismus auseinandersetzen, um ihn abzuwenden, weil wir vor ihm weglaufen und damit vor der Verarbeitung unserer eigenen geschichtlichen Vergangenheit flüchten, die aber dringend nötig wäre.

Verletzung anerkennen

e: Du weist auch darauf hin, dass Verletzungen und Traumata unsere Innenräume verengen. Es bedarf dann innerer Reflexion und Heilung, um diese Innenräume wieder zu erschließen. Wie siehst du diese Heilung oder Bewusstmachung von Verletzung und Trauma im politischen Prozess?

CN: Die Politik macht ja gerade etwas, womit wir gar nicht mehr gerechnet haben. Es gibt die Idee, in einem Bürgerrat die Corona-Zeit aufzuarbeiten. Man gesteht sich ein, dass Verletzungen passiert sind. Solange wir die nicht heilen und uns ihnen zuwenden, haben wir ein Problem im System. Traumata sind seelische Erfahrungen und Verletzungen, die unverarbeitet sind. Je nachdem, wie heftig sie sind, schieben sie sich in den Vordergrund und verhindern Verbindungen und belasten Beziehungen, auch politisch. Wenn du dafür aber Bewusstsein schaffst und mit einbeziehst, dass Verletzungen vorhanden sind, ist das der erste Schritt zu einer Heilung. Die Konflikte entstehen immer dann, wenn wir die Verletzungen ausgrenzen und meinen, sie damit los zu sein.

Bei den Dialogen zu den Wendeerfahrungen merken wir zum Beispiel, dass die Verletzungen, die durch die Wende entstanden sind, immer noch vorhanden sind. Wir geben diesen dann einen Abend lang Raum, in dem jeder darüber sprechen kann. Es werden dann viele Verletzungen und Erfahrungen von Ostdeutschen aber auch von Westdeutschen in Gesprächen geschildert. Unsere Erfahrung ist, dass die Menschen davon sehr berührt, aber auch erleichtert sind, weil etwas, was unter der Oberfläche lag, sich zeigen kann. Unverarbeitete Verletzungen sind wie ein Ball, den man versucht unter Wasser zu halten. Das kostet immense Kraft und ist ein chronischer Stress. Wenn der Ball auftauchen kann, verliert er an Luft und damit an Druck. Das ist erleichternd. Und damit werden neue, entspanntere Begegnungen möglich.

Größere Verantwortlichkeit

e: Es gibt einen interessanten Hinweis von dir, dass in der griechischen Antike die Menschen erst zu einer Theater­aufführung, zur Tragödie gingen, bevor sie sich in einen politischen Prozess begaben. Oder dass in der jüngeren Vergangenheit bei uns die Menschen erst in den Gottesdienst gingen und danach in den Gemeinderat. Dass also zuerst eine seelische Läuterung unter den Menschen stattfand, bevor sie sich um ihre politischen Belange kümmerten. Besteht das Problem nicht auch darin, dass der politische Prozess so isoliert ist und bestimmten Dynamiken folgt, die mit Machterhalt und Wahlkampf zu tun haben? Gehört es nicht zu einer weiteren Entwicklung von politischer Kultur, die Fähigkeiten des Zuhörens einzuüben? Und dabei auch Kontexte wertzuschätzen, in denen das möglich ist, wie in der Religion, der Spiritualität oder der Kunst? Dadurch eröffnet sich auch ein größerer Kontext und eine größere Verantwortlichkeit, in der wir als Menschen stehen. Solche Räume des Einübens von Zuhören und Gemeinschaftsgefühl gründen in etwas Tieferem als unterschiedliche Meinungen oder Sichtweisen. Sollte das nicht stärkere Berücksichtigung darin finden, wie wir gesellschaftlich zusammenleben?

»Der gesellschaftliche Innenraum wächst, wenn ich Menschen hereinhole.«

CN: Auf jeden Fall. Ich war vor einigen Jahren überrascht von der Diskussion hier in Schleswig-Holstein, ob ein Gottesbezug in die Verfassung geschrieben werden soll. Es war eines der größten Volksbegehren hier in Schleswig-Holstein. Auch das Parlament debattierte darüber. Am Ende waren im Parlament die Fraktionszwänge aufgehoben und jeder Abgeordnete konnte persönlich Stellung beziehen und sagen, was er oder sie dazu denkt. Das war für mich eines der spannendsten Erlebnisse im Parlament, weil mich interessierte, welche persönlichen Aspekte die Politiker in Bezug auf das Göttliche einbrachten. Da sagte dann ein SPD-Ministerpräsident in etwa: Ja, natürlich bin ich nicht das Ende der evolutionären Schöpfung, sicher gibt es höhere Intelligenzen als die menschliche. Selbstverständlich bin ich als Ministerpräsident auch diesen Intelligenzen der Schöpfung verpflichtet, und das sollte auch in der Verfassung stehen. Andere hatten andere Aspekte. Aber die Tatsache, dass die Sache und nicht die politische Macht im Vordergrund stand, eröffnete erst das wirkliche Interesse an der Debatte.

e: Wie können wir alle zu einer lebendigen Demokratie beitragen?

CN: Jeder Mensch ist eine Säule dieser Gesellschaft. Und es ist überhaupt nicht egal, was du machst, sondern für all das, was den ganzen Tag in dein Bewusstsein tritt, bist du verantwortlich. Aber wir machen uns ständig verantwortlich für all das, was außerhalb unseres Bewusstseins ist: Ich muss die ganze Welt retten. Ich muss die Kriege beenden, Frieden schließen – da bin ich ständig in der Überforderung. Dabei kommt es darauf an, sich um das zu kümmern, was wirklich in deinem Verantwortungsbereich liegt, was in deinem Leben in Bezug zum Ganzen zu tun ist. Und das ist schon viel. Jeder Mensch steht in einem Familienzusammenhang, in einem Arbeitszusammenhang, in einem Umfeld, in einem gesellschaftlichen Zusammenhang. Und da kommt es darauf an, wie fähig du bist, aus einer inneren Ruhe, aus einer inneren Stabilität heraus deinen Beitrag zu leisten, indem du in Beziehung gehst und bleibst mit dem, was dich umgibt. Sich abzugrenzen, macht hilflos und einsam. Sich zu verbinden, eröffnet Räume. Mich in die Schuhe eines anderen zu stellen, den ich nicht verstehe, erweitert meinen Bewusstseinshorizont.

»Demokratie ist unsichtbar, aber du kannst sie erleben.«

Und dabei zu wissen: Immer, wenn ich ein bisschen mehr gebe, als ich nehme, kann das Gesamte wachsen. Die Frage ist doch: Wie kann ich heute mehr zu dem beitragen, was mir selbst am meisten fehlt? Wenn ich mir mehr Dialog wünsche, dann gehe ich mehr in den Dialog. Wenn ich mehr demokratische Zuneigung wünsche, dann gehe ich in Zuneigung. Am besten beim nächsten Grillfest, wo jemand Dinge sagt, die ich überhaupt nicht verstehe. Je weniger wir andere Menschen verstehen, desto mehr sollten wir uns ihnen zuwenden. Schaffe ein gemeinsames Erlebnis mit dem Fremden, dann wird es dir vertraut. Du machst dich nicht gemein mit dem Fremden, aber das Fremde muss vertraut werden, um damit umgehen zu können.

Author:
Mike Kauschke
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