Die Vielfalt und Schönheit Europas sichtbar machen
Die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der jüngeren Zeit halten uns vor Augen, wie fragil das Projekt Europa ist und wie viel Engagement es braucht, damit das Miteinander der Nationen und Kulturen nicht auseinanderfällt. Doch unter der Oberfläche medial vermittelter Krisen-Erzählungen pulsiert auch eine europäische Lebendigkeit, die mit kreativen Initiativen und interkulturellen Ansätzen Menschen und Regionen zusammenbringt. Das Projekt »Co-Creating Europe« etwa hat sich dem Anliegen verschrieben, ein europäisches Bewusstseinsfeld zu etablieren, in dem die Vision eines Europas der Einheit in Vielfalt gelingen kann. In Zusammenarbeit mit Unity Earth, einer durch die Weisheitstraditionen der Weltkulturen inspirierten globalen Friedensinitiative, möchte »Co-Creating Europe« im September 2020 Tausende von Menschen in einem »Caravan of Peace and Unity« miteinander verbinden. Die virtuell über das Internet übertragene Reise durch Europa soll die Vielzahl der Initiativen für ein anderes, neues Europa von Portugal bis zum Ural in einer breiten Öffentlichkeit sichtbar werden lassen.
»Co-Creating-Europe« erwuchs vor drei Jahren aus einer Initiative der spirituellen Lehrerin Annette Kaiser, der Sozialaktivistin Sonja Student und des Philosophen und evolve-Herausgebers Thomas Steininger. Sie stellten sich die Frage: Wie kann sich in Europa ein neues, transnationales Bewusstsein als Grundlage einer inklusiveren, sozialeren und verbundeneren Kultur des Zusammenlebens entfalten? Aus diesem Impuls entwickelt sich seit 2018 ein wachsendes Netzwerk von SocialChange-Aktivisten aus vielen west- und osteuropäischen Ländern mit dem Ziel, das Potenzial des europäischen Kultur- und Perspektivenreichtums für dieses Vorhaben zu mobilisieren.
WIR MÖCHTEN IN EUROPA EINE GEMEINSAME VISION DES INNEREN UND ÄUSSEREN FRIEDENS WECKEN.
Der »Caravan of Peace and Unity« wird vom 1. bis 21. September 2020 jeden Tag an einem anderen Ort, bei einer anderen lokalen Initiative in Europa Station machen und von dort senden. Kreative Impulse aus Kunst, Kultur, Dialog, Spiritualität und Aktivismus, die aus den besonderen Gegebenheiten vor Ort erwachsen, können so zu einer gemeinsamen Vision des Friedens beitragen, Menschen in der Tiefe berühren und die kraftvollen Beiträge für integrative und gerechte Gesellschaften auf lokaler und transnationaler Ebene in eine Erlebbarkeit bringen. Noch können sich Aktivisten und Organisationen, die ihre eigene Arbeit in diesem Kontext einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchten, am Caravan beteiligen.
»Ist unsere Initiative ein Beitrag für ein anderes Miteinander in Europa? Gibt es eine kulturelle Wunde aus der Geschichte, die wir heilen wollen? Gibt es bei uns ein Ritual oder eine Zeremonie mit Gesang oder Gebet, die vom Frieden sprechen, die wir mit anderen teilen möchten? Gibt es einen besonderen, vielleicht heiligen Raum oder Ort, der uns wichtig ist, der Frieden schenkt und gesehen werden möchte?« Initiativen, die sich von Fragen wie diesen angesprochen fühlen, sind eingeladen, ihre Arbeit im Rahmen des Caravans in Europa und weltweit sichtbar zu machen.
»Der Caravan möchte die Stimmen, Traditionen, Geschichten und Kulturen, die die Vielfalt Europas ausmachen, zum Ausdruck bringen und ihre Lebendigkeit als ein Ganzes wahrnehmbar werden lassen. Für die Mitwirkenden eröffnet er die Chance, mit ihrer Arbeit in einen globalen Resonanzraum auszustrahlen und gemeinsame Wirkkraft zu entfalten«, beschreibt Julian Baller das Anliegen der Initiative.
Der »Caravan of Peace and Unity« wird bereits unterstützt von Organisationen wie Unity Earth, dem Hague Center for Global Governance, dem One Humanity Institute, dem Forum neue Erde und der Integralen Akademie. Parallel zu den Aktivitäten in Europa wird ein zweiter Caravan durch Amerika touren. Er startet an der historischen Grace Cathedral in San Francisco und wird den Kontinent von West nach Ost durchqueren, um am 21. September zu den Feierlichkeiten des World Peace Day in Washington einzutreffen. »Unsere Vision ist es, dass diese Initiative zu einer der größten und vielfältigsten Bewegungen für Frieden in der menschlichen Geschichte wird, regional an den verschiedenen Orten wie auch digital durch die Übertragungen der einzelnen Events via Internet«, so Ben Bowler, ein Wegbereiter des Projekts.