Gott als Beziehung

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Interview
Published On:

January 16, 2017

Featuring:
Richard Rohr
Heiliger Franziskus von Assisi
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Ausgabe 13 / 2017:
|
January 2017
Liebe in Zeiten von Trump
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Eine Theologie der Dreifaltigkeit

Richard Rohr ist einer der bekanntesten Erneuerer der christlichen Botschaft aus einer Mystik heraus, die in Leben und Lehre des Heiligen Franziskus von Assisi wurzelt. Im Interview mit evolve spricht er über ein Verständnis des Göttlichen als Beziehung, die unserem Leben eine neue Mitte geben kann.

evolve: In Ihrem neuen Buch »Divine Dance« schreiben Sie über die Wiederentdeckung der Dreifaltigkeit, die ein tiefes christliches Verständnis von Gott ausdrückt, über die allerdings nicht so viel gesprochen wird. Warum ist für Sie die Dreifaltigkeit wichtig für ein christliches Verständnis des Göttlichen?

Richard Rohr: Nur wenn das Christentum wieder entdeckt, was es nach eigener Aussage unter dem Glauben an Gott versteht, wird es einen Weg geben, um es von unten zu reformieren. Wenn wir die Gestalt Gottes falsch verstehen, dann wird alles, was wir da­rauf aufbauen, ebenfalls falsch. Es geht um einen radikalen Paradigmenwechsel, für den das Bewusstsein bis heute nicht reif war. Der dualistische Verstand sieht alles in Zweierbegriffen, die Dreifaltigkeit aber führt uns zum Gesetz der Drei, statt des Gesetzes der Zwei. Das Gesetz der Zwei ist immer gegensätzlich, das Gesetz der Drei ist in sich dynamisch und fließend. Das Bild von Gott, mit dem die meisten Christen aufgewachsen sind, ist das unbewegliche, monarchische Bild von Gott als altem Mann, der auf einem Thron sitzt – nicht das SEIN selbst, das vollkommen auf Bezogenheit angelegt ist, sondern ein Wesen, das scheinbar irgendwo da draußen ist. Viele Christen haben sich niemals darüber hinausbewegt, dass Gott ein großer Vater im Himmel ist, dem wir gefallen sollen.

Die Dreifaltigkeit führt nicht dazu, dass sich unsere Religion abschottet, sondern sie verstärkt unser Interesse an interreligiösen Dialogen, weil wir plötzlich in den traditionellen Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes eine andere Grundlage für Dialoge haben. Traditionell verstanden ist unser Gottesbild in so vieler Hinsicht unvereinbar mit dem, was wir heute durch die Quantenphysik, Naturwissenschaft und Psychologie wissen. Aber wenn wir auf die drei Aspekte der Dreifaltigkeit schauen, finden sich in dem Wort Vater alle transpersonalen Begriffe des Göttlichen wie Bewusstsein, Geist und Liebe. Auf der Ebene des Sohnes oder des Christus gibt es das Persönliche, die unmittelbare Verbindung, die im Christentum vor allem betont wurde. Und das, was wir den Heiligen Geist nennen, ist das Unpersönliche oder Interpersonelle. Wenn wir die Metaphern für den Heiligen Geist betrachten, wie fließendes Wasser, wehender Wind, niederfallendes Feuer, die herabkommende Taube, dann erkennen wir dynamische, aber unpersönliche Metaphern. Durch die Dreifaltigkeit haben wir drei Zugänge oder Metaphern, ein Spektrum von Bildern für Gott, die uns zum Göttlichen führen – und nicht nur das Bild des Christus. Indem wir Jesus oder Christus aus der Dreifaltigkeit herauslösten, haben wir unseren Weg unnötig verengt. Wir haben ihn wieder auf den Thron gesetzt, wo er sich doch vor allem am Kreuz offenbart hat.

Die sprudelnde Quelle

e: In einem Video sagten Sie etwas Grundlegendes: »Wir müssen Gott als Beziehung verstehen.« Sie sagten, dass in der Genesis, dem ersten Teil des Alten Testaments, der Text von »wir« und »uns« spricht. Welche Bedeutung hat das für Ihr Verständnis von Gott?

RR: In der klassischen jüdisch-christlichen Schöpfungsgeschichte, besonders in Genesis 1, 26 – 27, werden zwei plurale Pronomen benutzt. Dort heißt es: »Lasst uns nach unserem Bilde erschaffen.« Zwei plurale Pronomen – »wir« und »uns«. Und dies erscheint auch in Genesis 18 und sogar im Buch Hiob (1, 6 ff.), wo Gott erscheint und als Plural benannt wird – als ein Rat, als eine Kommunion, als Freundschaft. Somit sind alle Hinweise vorhanden, wenn man sie finden will. Aber dann kommt Jesus und spricht besonders im Johannes-Evangelium mit voller Überzeugung: »Ich und der Vater sind eins, ich komme vom Vater, ich kehre zum Vater zurück, ich bringe euch den Geist, ich habe den Geist, der Vater sendet den Geist.« Deshalb findet man das Wort Dreifaltigkeit nicht im Neuen Testament. Dreifaltigkeit bedeutet, dass Gott als das SEIN selbst gedacht wird, als die Energie zwischen den Teilchen – und nicht die Teilchen selbst, wie in einem Atom. Aber bis vor Kurzem konnten wir uns das nicht vorstellen. Also konzentrierten wir uns auf die Teilchen, die drei »Personen«, wie wir sie nannten – ich benutze das Wort Teilchen, weil ich an ein Atom denke, das ein Spiegel der Dreifaltigkeit ist, mit dem Elektron, dem Neutron und dem Proton, die in der Sprache der Atomphysik »verbunden« sind. Die Bindung macht ein Atom zu einem Atom, und doch besteht die Bindung zwischen drei Hauptteilchen. Wir können also sagen, dass sich unsere Fähigkeit, uns die Dreifaltigkeit »vorzustellen«, in der heutigen Zeit stark entwickelt hat – von den alles durchdringenden Gesetzen der Schwerkraft zu den Umlaufbahnen der Himmelskörper, zum Blutkreislauf aller Säugetiere, der Fotosynthese der Pflanzen bis hin zur Vorstellung eines vollkommen auf Beziehung basierenden Universums, in dem wir Ökosysteme finden.

e: Der Gott der Christen ist dadurch gekennzeichnet, der liebende Gott zu sein. In Ihrem Buch schreiben Sie, dass es Gott genüge, ein Gott zu sein, um ein guter Gott zu sein, aber Gott müsse mindestens zwei sein, um ein liebender Gott zu sein.

RR: Ein schottischer Mönch im Paris des 11. Jahrhunderts, Richard von St. Victor, ein mittelalterlicher Mystiker, sagte: »Wenn Gott ein Gott ist, kann er als gut erkannt werden, aber die Güte ist nicht beweglich, es sei denn Gott ist mindestens zwei – es muss einen Gebenden und einen Empfangenden geben.« Dann führt er weiter aus und sagt: »Damit Gott Freude, Entzücken, Glück oder Schönheit sein kann, muss er drei sein, denn Freude entsteht, wenn zwei Personen gleichzeitig hingebungsvoll dasselbe bestaunen.« Man sieht die augenscheinliche Parallele zu zwei Eltern, die entzückt sind über ihr neugeborenes Baby, was sie zu einer völlig neuen Ebene von Gemeinsamkeit bringt. Das könnte das »dritte Etwas« oder der Geist sein, der genau die Energie zwischen dem Vater und dem Sohn ist.

Die Dreifaltigkeit gibt uns zudem einen direkten Weg, um die Bedeutung von Liebe zu erklären. Der Mystiker St. Bonaventura vergleicht die Dreifaltigkeit mit einer sprudelnden Quelle oder einem Wasserrad: Stellen wir uns drei sich entleerende Eimer vor, sich völlig leerend in den anderen. Der andere Eimer nimmt auf, was ihm gegeben wurde und gießt es in den nächsten Eimer – und dieses Wasserrad stoppt niemals, ein unendliches Überfließen, ein unendliches Sich-selbst-Leeren, in eine Richtung. Es gibt kein Zurückfließen und damit keinen Raum für Zorn oder Nichtliebe. Damit finden wir die christliche Grundlage der allumfassenden Liebe. Du kannst nicht gefüllt werden, es sei denn, du leerst dich selbst und machst Raum für den anderen. Unglücklicherweise kennen wir in der westlichen Zivilisation nur die Hälfte dieser Botschaft: Meine Frau sollte mich füllen, mein Freund soll mich füllen, Gott soll mich füllen. Aber parallel dazu wird wenig gelehrt, dass man sich selbst entleeren muss, dass man Hingabe, Loslassen, Vertrauen und Zulassen finden muss. Zur zentralen Frage der Liebe bietet uns die Dreifaltigkeit ein grundlegendes Bild, das die Liebe richtig definiert und ein fast metaphysisches Verständnis der Wirkungsweise der Liebe gibt. Man kann nur gefüllt werden, wenn man sich vorher entleert hat. Wir müssen Raum machen für die Liebe. Jesus nannte dies die »Armut im Geiste« (Mt. 5, 3), die Buddhisten nennen es Leerheit, die Muslime Hingabe und in der spirituellen Psychologie heißt es Loslassen.

Die Fülle des Seins

e: Das Bild des Wasserrads stellt den Begriff der Liebe in einen neuen Kontext. Wenn wir über Liebe sprechen, sprechen wir normalerweise über etwas, das wir bekommen, oder etwas, das wir geben. Aber so wie Sie es beschreiben, ist Liebe viel mehr als das, sie ist das Zen­trum von all dem. Wenn Gott als Dreifaltigkeit Beziehung und Liebe ist, dann steht im Mittelpunkt die Liebe selbst. Der Ausgangspunkt von Liebe ist nicht individuell, sondern die Liebe selbst ist Gott in seiner Gegenseitigkeit.

RR: Genau so ist es. Das Bild von Gott, das wir bisher haben, ist ein Wesen, dieser alte weiße Mann mit weißem Bart, auf einem Thron sitzend, der gelegentlich einige Leute auswählt, die er liebt. Aber dann wäre das Universum in den Händen eines launischen und ausschließenden Gottes. Im Kern wären wir dann ängstlich und verunsichert. Es ist schwer, in solch einem göttlichen Bild eine historische oder kosmische Hoffnung zu finden. Es ist kein umfassendes Bild für den »Schöpfer aller Dinge«: »Sie sind die auserwählten Menschen, aber wir gehören nicht dazu. Sie haben die wahre Religion, aber wir nicht. Sie sind moralisch und gut, wir nicht.« Aber wenn die wahre Natur Gottes Liebe ist – wenn Gott nicht in der Lage ist, nicht zu lieben –, wenn Gott die Gestalt des SEINS ist, dann fließt das Wasserrad nur in eine Richtung und es gibt kein Zurückfließen! Die Sprache, die sich besonders im Alten Testament findet und vom Zorn Gottes, von der Wut Gottes, vom Gott, der seine wütende Hand zurückhält, berichtet, ist eine theologische Absurdität, eine theologische Unmöglichkeit.

¬Man kann nur erfüllt werden, wenn man sich vorher entleert hat. ¬

Wenn unsere Definition und unser Verständnis von Gott Dreifaltigkeit ist, fließt das Wasserrad nur in eine Richtung und ist ein unendliches Fließen. Das ist vielleicht das Problem: Mir wurde von Neurowissenschaftlern gesagt, dass der menschliche Verstand Begriffe von Unendlichkeit oder Ewigkeit nicht fassen kann. Da schalten wir einfach ab. Wenn also ein Priester sagt, »Gott ist unendliche Liebe«, ziehen sich die meisten Christen zurück, weil sie nicht wissen, wie sie sich etwas Unendliches vorstellen können. Wir leben in einem Mangelbewusstsein, während Gott in absoluter Fülle lebt. Deshalb reduzieren wir Gott auf die menschliche, bedingte, unvollständige, ausschließende Liebe. Noch schlimmer ist aber dieser Umstand: Wenn dieser Gott liebt und seine Liebe vorenthält, so wie es Menschen tun, erhalten wir eine Legitimation für Gewalt und Bestrafung auf allen Ebenen. Unvermeidlich werden wir wie der Gott, den wir verehren. Jesus sagte uns, dass wir vergeben sollen, aber Gott hat es uns nicht befohlen! Jesus hat uns gesagt, dass wir unsere Feinde lieben sollen, aber Gott hat es uns nicht befohlen! Das ist das Gift im Herzen einer sehr unzureichenden Vorstellung von Gott und sie schafft eine wütende und angsterfüllte Geschichte und Bevölkerung.

e: Gott als Dreifaltigkeit und Liebe in dieser Weise zu begreifen, verändert auch das Subjekt. Gewöhnlich verstehen wir Liebe in Beziehung zu uns, Liebe empfangen und Liebe geben, weshalb wir nicht verstehen, worum es bei unendlicher Liebe geht. Aber wenn Liebe das Zentrum von allem ist, verändert es das Subjekt. Wenn Liebe das Zentrum von allem ist und wir uns darauf beziehen können, dann können wir daran teilhaben und erkennen, dass wir niemals von ihr getrennt waren. Das ist eine ganz andere Beziehung zur Liebe, weil es nicht um mich geht, sondern um die Liebe selbst, die das ganze Universum zusammenhält.

¬Gott ist kein Wesen, das gelegentlich liebt, wenn wir es wert sind. ¬

RR: Ja, genau. Gott ist kein Wesen, das gelegentlich liebt, wenn wir es wert sind. Liebe ist die wahre Gestalt des SEINS. Oder wie Teilhard de Chardin, der französische Jesuit und Wissenschaftler sagte: »Liebe ist die materielle Struktur des Universums.« Das sehen wir im Gravitationsgesetz, in allen elektromagnetischen Feldern, in allen verbundenen Elementen, in der Sexualität – darin gibt es diesen Zauber und diese Anziehung zwischen allen erschaffenen Dingen. Das ist eine grundlegende Erkenntnis, die das Christentum schon immer beinhaltete, es wusste nur nicht, wie man darauf aufbauen konnte. Im Herzen jedes geschaffenen Wesens gibt es einen Kreisel der Liebe, der sich selbst ewig bewegt, sich erneuert und das LEBEN kreiert!

Der Blick der Mystik

e: Wieso wurde die Dreifaltigkeit vergessen? Es ist erstaunlich, dass im dritten Jahrhundert Dreifaltigkeit als klar formulierte und akzeptierte Lehre auftauchte, weil es dafür keine Quelle im hebräischen, hellenistischen oder heidnischen Verständnis von Gott gab. Es ist also interessant, dass sie auftauchte und dann so sehr in den Hintergrund trat.

RR: Im Jahre 313 wurde das Christentum durch Kaiser Konstantin zur etablierten kaiserlichen Religion des Römischen Imperiums. Wir brauchten also einen kaiserlichen Begriff von Gott, einem Gott, der allmächtig war und auf einem Thron saß. Wenn die Dreifaltigkeit wahr ist, dann müssen wir aufhören, all unsere Gebete mit den Worten »allmächtiger Gott« zu beginnen. Wenn die Dreifaltigkeit wahr ist, kann man fortfahren, zu 50 Prozent die Bezeichnung »allmächtiger Gott« zu benutzen, aber man kreiert ungeheure Probleme und wahrscheinlich viel Atheismus – denn wenn Gott allmächtig ist, warum geschieht dann der Krieg in Syrien? Warum passierte der Holocaust? Die anderen 50 Prozent unserer Gebete sollten wir mit »all-verletzlicher Gott« beginnen. Dann haben wir einen Ausgleich geschaffen und erkennen einen Gott, der in der Macht und der Machtlosigkeit mit uns ist.

Um zu Ihrer sehr guten Frage zurückzukommen: Warum waren wir nicht in der Lage, das zu sehen? Es gab die imperiale Gleichschaltung, in der es Monarchen und Könige und Heilige Römische Kaiser gab, also musste Gott der größte Heilige Römische Kaiser von allen sein. Der andere Grund ist, dass außer bei den großen Mystikern das meiste christliche Denken auf dem gewöhnlichen Niveau stattfand, und die gewöhnliche Kirche war dualistisch. Ihr Denken war immer argumentativ, gegensätzlich – entweder/oder – und dualistisches Denken kann nicht sehr weit kommen. Deshalb sagte ich zu Beginn unseres Gesprächs, dass das Gesetz der Drei geschaffen wurde, um das Gesetz der Zwei zu ersetzen. Aber die westliche Geschichte wurde fast nur unter dem Gesetz der Zwei verstanden, eine Ausnahme bildeten die Mystiker. Wir haben gelernt, das dualistische Denken zu lieben. Erinnern wir uns hierbei an die protestantische Reformation, die in Ihrem Land begann. Der Papst war ein Dualist und Luther war ein Dualist, aber es scheint, das war das Beste, was sie tun konnten, deshalb sage ich das ohne Wut, aber mit Enttäuschung. Alles war argumentativ und wir haben 500 Jahre damit gelebt: ununterbrochenes Argumentieren und sehr wenig Mystik. Immerhin sprach Luther davon, dass wir zugleich Sünder und Heiliger sein können, er hat also versucht, zu einem nondualen Denken durchzubrechen.

Im letzten Sommer machte ich eine Schifffahrt auf dem Rhein und wir hielten auch in Bingen. Im 11. Jahrhundert gab es dort diese wunderbare Frau, St. Hildegard von Bingen. Sie sah die Dinge in ihrem Fluss, in ihrer Bewegung, in ihrer Musik – sie war der Renaissance Jahrhunderte voraus. Wie war es möglich, dass so jemand erschien? Und offensichtlich ganz allein! Nun, sie sah mit mystischen Augen.

Sobald wir verstehen, dass Gott die Dreifaltigkeit ist, sollte die Hälfte unserer Gebete mit »all-verletzlicher Gott« beginnen, dem selbstentleerenden Teil Gottes, dem Gott, der sich mit allem Leiden verbündet, der das Leiden selbst ist, der im Leiden ist. C. G. Jung sagte, dass die gesamte Schöpfung das Leiden Gottes ist. Dadurch inkarniert sich Gott vollkommen in der menschlichen Entwicklung, im menschlichen Prozess. Aber ich denke, wir werden noch ein Jahrhundert brauchen, um Gott als den leidenden Gott sehen zu können, als einen verletzlichen Gott. Aber für mich gibt es keine andere Erklärung für die Kreuzigung der zweiten Person der Dreifaltigkeit in Raum und Zeit.

Wenn wir uns nur auf die Allmacht berufen, dann wird Gott so unverwundbar, so über der menschlichen Erfahrung stehend, dass er ziemlich unsympathisch wird. Er ist nicht mit uns. Er ist eher ein kritischer Beobachter, der uns von Weitem zuschaut. Für mich ist es also entscheidend, dass wir nicht nur im Menschen eine Kombination aus Macht und Machtlosigkeit sehen, sondern auch in der Natur Gottes. Dadurch verändert sich die christliche Vorstellung, die wir bis jetzt hatten. Es gab wenige, die über eine dualistische Sicht hinausgehen konnten, das waren die Mystiker. Sie nahmen die Dreifaltigkeit ernst. Nun liegt es an uns.

Author:
Dr. Thomas Steininger
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