Wahrheit und Wissenschaft

Our Emotional Participation in the World
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Essay
Publiziert am:

February 2, 2021

Mit:
Otto Scharmer
Daniel Schmachtenberger
Donald Trump
Kopernikus
Galileo Galilei
Martin Heidegger
George Lakoff
Rafael Nunez
Karen Barad
Keith Sawyer
Kategorien von Anfragen:
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AUSGABE:
Ausgabe 29 / 2021:
|
February 2021
Wissenschaft
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Wie kommen wir wieder in einen Dialog mit der Wirklichkeit?

Die wissenschaftliche Revolution hat unsere Welt verändert – unseren Blick auf den Kosmos und unseren Platz darin. Sie ist aber auch durch ihre eigenen inneren Widersprüche, blinden Flecken und Grenzen geprägt. Wie gehen wir damit um? Und könnten diese Lücken auch der Raum sein, aus dem sich eine Erweiterung eines wissenschaftlich informierten, aber nicht begrenzten Denkens und Seins in der Welt entwickeln kann?

Was ist Wahrheit? Darüber hat es noch nie einen Konsens gegeben. Aber es gibt – oder es gab zumindest – so etwas wie einen demokratischen Konsens, wie wir um Wahrheit ringen können. Die Ideale einer offenen Gesellschaft leben vom Vertrauen in unsere demokratischen Institutionen, in die Medien, aber auch in die Wissenschaft. All das wird heute immer mehr infrage gestellt.

Daniel Schmachtenberger, dessen YouTube-Serie über den »War on Sensemaking« viel Beachtung gefunden hat, spricht von den Herausforderungen einer verschmutzten Informationsökologie. Das Internet ist zu einem Kriegsgebiet der Manipulation und der Wut geworden. Einige wenige profitieren davon, dass sie Menschen zu Konfrontationen mit »rivalisierenden Stämmen« aufstacheln. Wir erleben eine Dekonstruktion von Wahrheit und Wissen, und auch die Wissenschaft selbst verliert ihr Ansehen als Methode, mit der wir uns um Wahrheit bemühen.

Wir erleben diesen Zerfall der Wahrheit in der Debatte um den Klimawandel und in den Debatten über das Coronavirus. Und Donald Trumps »Endkampf« um seine Präsidentschaft zeigte, dass in einem Teil der Öffentlichkeit Fakten keine Rolle mehr spielen. In einer Art neuer »Twitter-Magie« entstehen Wirklichkeiten dadurch, dass man sie lange genug behauptet. Als Gegenpol zu diesen neuen Formen des magischen Denkens bildet sich aber auch ein neuer Wissenschaftsfanatismus heraus.

Als müsste man sich in diesem neuen magisch-mythischen Sturm gegen die »akademischen Eliten« auf die sichere Burg der positivistischen Wissenschaft zurückziehen, werden hier die Methoden der Naturwissenschaften zum alleinigen Heiligen Gral der Wahrheit. Dabei ist gerade die Klimakatastrophe ein Beispiel dafür, dass diese Art der reduktionistischen Weltbetrachtung die Katastrophen mit verursacht hat, in denen wir uns heute befinden. Wir brauchen die Wissenschaft und wir müssen ihre Grenzen sehen, wenn wir uns erfolgreich um Wahrheit bemühen wollen. Ein Blick in die Geschichte hilft hier vielleicht. Denn darin sehen wir auch, was mit dem Siegeszug der modernen Wissenschaft entstanden ist.

Die Geburt der modernen Wissenschaft

Wir kennen den Begriff der »kopernikanischen Wende«. Kopernikus, ein Mathematiker und Astronom aus Polen, entdeckte um 1500, dass der Lauf der Sonne und der Planeten viel einfacher zu berechnen ist, wenn man nicht davon ausgeht, dass die Erde im Mittelpunkt des Universums steht, sondern dass sie sich um die Sonne dreht. Weniger bekannt ist jedoch die Bewusstseinsrevolution, die dadurch in Gang gesetzt wurde. Kopernikus' Entdeckung bedeutete nichts weniger, als dass unsere Wahrnehmung der Welt eine Illusion ist. Davor, in der antiken und mittelalterlichen Philosophie, verbanden uns die Sinne gemeinsam mit unserem Verstand mit dem Kosmos, der natürlichen Welt und ihrer göttlichen Ordnung.

WIR ERLEBEN EINE DEKONSTRUKTION VON WAHRHEIT UND WISSEN.

Kopernikus’ Entdeckung zerschnitt diese Verbindung mit dem Universum. Unsere Sinne wurden zu einer Quelle der Täuschung, einer Illusion. Nur die abstrakte Kunst der Mathematik zeigte uns die wirkliche Welt. Die Sonne geht nicht am Morgen auf und am Abend unter. Sie steht still. Und unsere Erde, auf der wir dachten, in Ruhe zu stehen, dreht sich, ohne dass wir es wissen, in rasender Geschwindigkeit um sich selbst und um die Sonne. Von alldem nehmen wir nichts wahr. Wir müssen uns von unseren Sinnen trennen und der abstrakten Welt der Mathematik zuwenden, um diese Welt zu sehen. Der abstrakte Verstand wird damit das Tor zur Wirklichkeit.

Was geschieht aber, wenn wir unseren direkten Zugang zur Welt verlassen und beginnen, einer abstrakten Realität zu vertrauen, die nur unserem abstrakten Verstand zugänglich ist? Wir finden die Wahrheit nicht mehr durch den direkten Kontakt mit der Welt.

Galilei ging noch einen Schritt weiter, er tötete das Universum. In der alten Philosophie kam jede Bewegung aus einem inneren Antrieb. Alles und jedes strebte irgendwohin. In allem war eine lebendige Kraft. In Galileis neuer, wissenschaftlicher Sicht wurde Materie zu einer toten, trägen Masse. Um sich zu bewegen, brauchte alles einen Anstoß von außen, um sich dann bis zum nächsten Anstoß in träger Monotonie weiterzubewegen. Die Materie besaß kein inneres Leben mehr. Nichts bewegte sich mit Absicht. So begann das Universum zu einer gleichgültigen Maschine zu werden.

Unter der Kraft der Naturwissenschaft begann die alte Ordnung, in der alles ein großer belebter und beseelter Organismus war, langsam zusammenzubrechen. Alles, was nicht als Objekt mess- und berechenbar war, wie die Süße des Honigs oder der Sinn der Worte, all das war nicht mehr Teil dieser objektiven Welt. Es zog sich in eine neu entdeckte Subjektivität des Geistes zurück. Hier war der neue Aufenthaltsort der Schönheit von Werten, von Sinn und Bedeutung. Nichts davon war Teil der objektiven Welt. Abgeschnitten von dieser natürlichen Welt wurden wir mehr und mehr zu Gefangenen unseres subjektiven Geistes. Das teilnehmende Wissen, das aus der Verbindung und der Anteilnahme an unserer Umwelt gewonnen wurde, hatte keinen wirklichen Platz mehr. Schönheit verlor jede objektive Bedeutung.

Wissenschaftliche Errungenschaften und Szientismus

Dennoch eröffneten sich unserem Geist neue Welten. Das sind wirkmächtige Welten, in denen wir die submikroskopischen Wechselwirkungen eines stacheligen Virus entschlüsseln können, um mit diesen Kenntnissen die Abwehrkräfte unseres Immunsystems zu unterstützen. Da sind die Bilder der Erde, aus dem Weltraum gesehen, die uns zeigen, wie die Eiskappen schrumpfen. Wissenschaft, umgesetzt in praktische Technologie, gibt uns Zauberdinge wie Kontaktlinsen und natürlich das Internet und unsere Handys. Die naturwissenschaftliche Forschung konfrontiert uns damit, dass die Grundbausteine der Materie weder Teilchen noch Energie sind, sondern auf eine geheimnisvolle Weise beides zugleich. Damit zeigt sich das Universum durch den Blick der Wissenschaft auch ehrfurchtgebietender und geheimnisvoller, als es sich irgendjemand hätte vorstellen können.

 ABGESCHNITTEN VON DIESER NATÜRLICHEN WELT WURDEN WIR MEHR UND MEHR ZU GEFANGENEN UNSERES SUBJEKTIVEN GEISTES.

Und doch greift die wissenschaftliche Methode zu weit. »Die Wissenschaft denkt nicht«, sagte der Philosoph Martin Heidegger. Er meinte damit nicht, dass Wissenschaftler nicht denken, sondern dass die moderne Wissenschaft gezwungen ist, innerhalb ihrer eigenen Methoden zu leben. Sie kann ihre eigenen Voraussetzungen nicht denken. Dazu müsste sie sich von außen sehen. Da sie aber nur sich selbst sieht, verwandelt sie sich auch in einen Glauben an eine bedeutungslose und zufällige Welt, eine Welt aus toter Materie, in der auch menschliches Bewusstsein mit all seinen Werten nur zufällig entstanden ist. Der englische Biologe und Wissenschaftsdissident Rupert Sheldrake beschreibt unsere zeitgenössische Wissenschaft als Gefangene in ihrer eigenen szientistischen Glaubenswelt, in der die Wirklichkeit eine große mechanische Maschine ist. In dieser algorithmisch verstandenen Welt sind Sinn und Bedeutung nur mehr subjektive menschliche Erfindungen, die mit der Welt an sich nichts mehr zu tun haben. Beschreibt diese Wissenschaft also die »Wahrheit der Welt« oder beschreibt sie vielmehr ihre eigene Brille, durch die sie die Welt sieht?

Die Verflechtung von Körper und Geist

Diese Trennung, die durch die moderne Wissenschaft entstanden ist, bezeichnen wir oft als »Geist-Körper-Problem«. Häufig wird René Descartes dafür verantwortlich gemacht. Die gesamte heutige Körperkultur – Yoga, Tanz, Tantra – ist auch eine Reaktion auf die Erkenntnis, dass wir modernen Menschen uns irgendwie von unserem Körper und unserem Selbst abgeschnitten haben. Doch selbst diese Kritik hält oft die Trennung aufrecht: »Lasst uns aus unserem Verstand heraus wieder in unsere Körper kommen.« Ein neues Verständnis der Trennung kommt aber auch aus der aktuellen Kognitionswissenschaft. So erklären George Lakoff und ­Rafeal Núñez: »Die Kognitionswissenschaft stellt diese ganze [kartesische] philosophische Weltanschauung aus empirischen Gründen ernsthaft in Frage ... [der Geist] entsteht aus unseren körperlichen Erfahrungen. Das ist nicht nur die harmlose und offensichtliche Behauptung, dass wir einen Körper brauchen, um zu denken; es ist vielmehr die erstaunliche Behauptung, dass die Strukturen des Verstandes selbst aus unserer Verkörperung entstehen.«

Die Wissenschaft selbst entdeckt die Nichtgetrenntheit von Körper und Geist. Das Universum, so argumentiert die Physikerin Karen Barad, ist verschränkt. Es ist verwoben: Auf eine Art und Weise, die wir nicht begreifen können, ist alles miteinander verbunden und, wie sie sagt, »intra-aktiv«. Das ähnelt der buddhistischen Einsicht, dass es kein unabhängiges Entstehen gibt. Wir leben nicht als Subjekte in einer Welt von Objekten. Wir sind untrennbar mit allem verwoben, was um uns, in uns und durch uns ist.

Barad hat als eine führende Figur unter den so genannten »neuen Materialisten« ein völlig neues Verständnis von Materie. Sie will die Wissenschaft von einer Praxis des Messens und der Objektivierung zu einer Praxis der Intra-Aktivität und Bezogenheit transformieren. Das Sein ist in Barads Verständnis »von der Materie durchdrungen«. Damit sind auch Epistemologie (Erkenntnistheorie), Ontologie (das Sein der Dinge) und Ethik untrennbar miteinander verbunden. Um es noch anders zu sagen: Materie und Sinn sind nicht mehr zu trennen. »Materie ist kein äußeres, im Grunde totes Objekt, sondern ein dynamischer Ausdruck der Welt in ihrem intra-aktiven Werden.« Barad beschäftigt sich mit der Wissenschaft als einer empfindsamen Praxis, die auf unser Menschsein abgestimmt ist: Sie umfasst »das Hören auf die Antwort des Anderen und die Verpflichtung, auf den Anderen einzugehen, der nicht völlig getrennt ist von dem, was wir unser Selbst nennen. Diese Art, Ontologie, Epistemologie und Ethik zusammen zu denken, sorgt für eine Welt, die immer schon eine ethische Angelegenheit ist.«

Wahrheit beginnt vor der Wissenschaft

Wir sollten nicht vergessen, dass Wissenschaft viel mehr ist als eine Theorie, sie ist auch eine kulturelle Praxis. Was bezeichnen wir in unserer Gesellschaft als wahr? Vielleicht erzählt uns die abstrakte Reduzierung der Wissenschaft auf quantifizierbare Messungen oder auf tote Materie einfach nicht die ganze Wahrheit.

Es gibt Dimensionen der Wahrheit, die von den Methoden der Naturwissenschaften nicht berührt werden. Dimensionen der Wahrheit, die wir nicht mehr ernst nehmen. Die einfache Wahrheit, dass wir hier sind, anwesend, wird von der abstrakten Brille der Wissenschaft oft sogar verstellt. Unsere Anwesenheit hat für uns eine unmittelbare Bedeutung. Vielleicht brauchte es die Achtsamkeitsrevolution der letzten Jahrzehnte, um uns mit Achtsamkeitsübungen und Meditation wieder langsam an diese Einsicht heranzuführen: Ich bin hier, in diesem Raum, in dieser Umgebung, in diesen Beziehungen. In dieser, meiner Anwesenheit öffnet sich Welt unmittelbar in meiner Betroffenheit, in der Verwobenheit mit allem. Der »wissenschaftliche Blick« zeigt uns diese Einsicht nicht.

WIR SIND UNTRENNBAR MIT ALLEM VERWOBEN, WAS UM UNS, IN UNS UND DURCH UNS IST. 

In meinen Intra-Aktionen in dieser, meiner Situation, in der sich für mich gerade die Welt öffnet, sind manche Dinge wichtig und andere im Hintergrund. Unsere unmittelbare Wahrnehmung dieser ganzen Landschaft unserer Verflochtenheit mit der Welt ist kein abstraktes Wissen. Es ist eine Wahrheit, die sich aus unserer Gegenwärtigkeit zeigt. Hier entsteht auch wieder die Fähigkeit in der Welt, in der wir leben »zuhause« zu sein und das Leben selbst als etwas wahrzunehmen, das letztlich heilig ist.

Daten und Beziehungen

»Wir haben ein Konzept, das wir Ensemble-Mindset nennen, eine Art Ko-Kreation durch kollektive Intelligenz«, erklärt der Kreativitätsforscher und Jazzpianist Keith Sawyer. »Im Zusammenspiel eines Jazz-Ensembles«, so sagt er, »sehen, hören und fühlen wir dies im Jazz die ganze Zeit. Aus der Gemeinsamkeit der Intra-­Aktion kann eine wirklich neue Qualität entstehen. Aber dazu muss man sich auf einen Dialog einlassen, einen Dialog, in dem man nicht nur hin und her argumentiert, sondern zuhört, wie im Jazz.« Sawyers Beobachtungen überschneiden sich mit Barads Beschreibung des Zuhörens als Schlüssel zur Intra-Aktion innerhalb unserer verwobenen Materialität. Sawyer verweist auf die Ebenen des Zuhörens, wie sie auch Otto Scharmer in seiner Theorie U skizziert: »Es gibt drei Ebenen dieses Zuhörens. Zuerst hört man einfach nur aufmerksam, konzentriert sich auf das, was die andere Person sagt. Dann gibt es das einfühlsame Zuhören, bei dem man mit offenem Herzen spürt, woher der andere kommt. Und es gibt das generative Zuhören, das ist ein offenes Herz verbunden mit einem offenen Willen.« In diesem Zuhören, so erklären die Kognitionswissenschaftler Lakoff und Núñez, integrieren sich Geist und Körper zu einem Ganzen: »Es geschieht mit dem ganzen Körper – ein kognitives Herzgefühl für das Ganze. Wenn man auf diese Weise zusammenkommt, beginnt man die Zukunft zu ko-kreieren. Hier entstehen völlig neue Möglichkeiten.«

Ob Sie es glauben oder nicht: Diese Art von Praktiken enthalten auch eine Hoffnung für die Wissenschaft und auf einen neuen Umgang mit der Wissenschaft – und vor allem auf neue kulturelle Praktiken des Zuhörens und des Erforschens der Intra-Aktionen unserer Verschränkungen, von Karen Barads Quantenmechanik bis zu Keith Sawyers Jazz-Ensembles. Sicher gibt es Raum für das, was wir aus der Datensammlung und der ausgefeilten Modellierung wissen und lernen können, die eine eher mechanistische Wissenschaft bietet. Das ist wichtig, denn die Wissenschaft hat es uns ermöglicht, eine Komplexität der Welt wahrzunehmen, die uns vorher unzugänglich war. Wir können die Erde als diese große blaue gefährdete Kugel wahrnehmen, deren Lungen im Amazonas-Regenwald täglich dezimiert werden, deren Temperaturkurven gefährlich aus dem Gleichgewicht geraten sind. Das sind alles Wahrnehmungen, die wir der modernen Wissenschaft verdanken.

Ich möchte hier auf die Arbeit von Otto Scharmer zurückkommen, der nach Wegen sucht, wie wir uns für unsere Verschränkung mit den Realitäten öffnen können, bei denen uns Big Data helfen können – wie bei einer globalen Pandemie. In dem, was er Awareness-Based Collective Action nennt, nimmt er die Errungenschaften der materiellen, modernistischen Wissenschaft ernst. Er geht aber auch davon aus, dass wir uns als globale Zivilgesellschaft davon befreien müssen, die Wahrheit nur als Daten, objektivierte Mengen und algorithmische Realitäten wahrzunehmen. Ausgelöst durch die erste Welle des Coronavirus ist dies eine neue »Superpower«, so Scharmer, »der Aufstieg eines neuen Musters kollektiven Handelns, das aus einem Bewusstsein für das Ganze heraus gemeinsam operiert.« Der Schlüssel liegt für Scharmer darin, unsere Aufmerksamkeit von vergangenen Gewohnheiten zu befreien und uns dem zuzuwenden, was sich nur in wirklicher Anwesenheit zeigt und ereignet. So können wir – individuell und kollektiv – unser Verhalten verändern, um auf die Wahrheit zu reagieren, dass wir in einer globalen Wirklichkeit miteinander verwoben anwesend sind.

Bürger der Zukunft zu sein, sich an der Wahrheitsfindung aus einem neuen Paradigma der Wissenschaft heraus zu beteiligen, verlangt viel von uns, die wir meist keine Wissenschaftler sind. Die naturwissenschaftlichen Methoden besitzen weiter ihren Wert, auch mit ihrer Abstraktion und ihren Reduktionismen. Die Eiskappen schmelzen. Masken reduzieren die Virusübertragung. Neben diesem Anerkennen und Ernstnehmen wissenschaftlicher Daten sind ein neues Verständnis und neue Praktiken notwendig, um unsere gemeinsame Anwesenheit und Verwobenheit leben zu können – miteinander mit den vielen Dimension des Lebens, der globalen Gesellschaft, unseren persönlichen Freundschaften bis hin zu der Welt der Viren. Das ist ein unmittelbareres Verständnis von Wahrheit, das wir für unser Überleben brauchen.

Author:
Dr. Thomas Steininger
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