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Gibt es eine tiefere Ursache für die vielen Krisen, mit denen wir heute konfrontiert sind? Einige Beobachter sprechen von einer alles überragenden Krise des Sinns. In diesem Artikel geht Thomas Steininger den Boten der Bedeutungslosigkeit nach – den Zombies – und fragt uns, wie vielleicht unsere Beziehungen eine Antwort auf diese Krise sind.
Jedes menschliche Zeitalter hat seine Mythen, seine Helden-, Opfer- und Erlösungsmythen. Manchmal entstehen auch völlig neue Mythen, die es so früher noch nicht gegeben hat. Auch unsere Zeit hat einen solchen neuen Mythos. In den letzten Jahrzehnten wurde eine ganz eigenartige, gespenstische Spezies geboren – die Zombies. Die französischen Philosophen Deleuze und Guattari schreiben sogar: »Der einzige moderne Mythos ist der Mythos der Zombies.« Diese Wesen sind zwar eine Erfindung des 20. Jahrhunderts, aber erst im 21. Jahrhundert explodierten sie im Zeitgeist. Seit 1920 wurden über 600 Zombie-Filme gedreht, mehr als die Hälfte von ihnen in den letzten zehn Jahren. Mit diesen Filmen haben diese Ausgeburten der Stumpfheit und Hässlichkeit sogar die Außerirdischen hinter sich gelassen. Die Zombies wurden zum überragenden Monster des 21. Jahrhunderts.
Zum ersten Mal begegnete ich diesem gespenstischen Mythos als Symbol unserer Zeit in dem Buch »Zombies in Western Culture« von John Vervaeke, Filip Miscevic und Christopher Mastropietro. Ich war nicht sofort überzeugt von ihrer Argumentation. Aber je mehr ich über die Natur der Zombies erfuhr, desto umfassender erkannte ich Parallelen zwischen diesen Monstern und unserer konsumkapitalistischen Kultur mit ihrem unersättlichen Appetit und der anhaltenden Plünderung der natürlichen Welt. Die drei Autoren beschreiben das Wesen dieser Ungetüme auf eine sehr eindringliche Art. So fällt es auf, das Zombies beispielsweise nie sprechen. Was sie in den einschlägigen Filmen vermitteln, ist nichts als innere Leere. Und Zombies kommen auch nie allein. Sie erscheinen in Gruppen oder Massen und gleichzeitig ist jeder von ihnen ganz für sich isoliert. Andere Monster in Horrorfilmen haben Verstecke, Särge, Schlösser oder Höhlen, aber Zombies sind heimatlos. Sie gehören irgendwie nicht zur Welt. Eine ihrer unerträglichsten Eigenschaften ist: Sie fressen Gehirne. In der ersten Szene des Films »Day of the Dead« hören sie einfach nicht mit dem Fressen auf, doch nichts nährt sie.
Das menschliche Gehirn ist ein Symbol für Verständigung. Verschlingt damit der Zombie als Produkt unserer Kultur genau die menschliche Kultur, die ihn hervorgebracht hat? Oder fressen diese grässlichen Kreaturen unsere Fähigkeit, unser Gehirn zu benutzen, um die Welt zu verstehen? Vervaeke, Miscevic und Mastropietro sehen in diesem leeren Konsum und dem Fehlen jeglicher Seele auch ein Zeichen der Sinnkrise unserer Zeit. Sind Zombies also sinnentleerte Konsumenten?
Hinzu kommt, dass Zombies einfach hässlich sind. Vampire besitzen Sexappeal. Frankensteins Monster ist in seiner Unbeholfenheit irgendwie liebenswert. Selbst der Werwolf ist auf seine Art ein schönes, geheimnisvolles Tierwesen. Aber Zombies sind per Definition hässlich: tot, verrottend, stinkend, ohne Vitalität und ohne jeden Geist. In der Leere im Blick eines Zombies sehen wir die Abwesenheit der Seele. Dass eine solche mythische Gestalt weltweit ein solches Massenpublikum anzieht, macht sie vielleicht zu dem Mythos unserer Zeit. Wie begegnen wir dem Abgrund der Zombies? Ist es möglich, dass wir uns ihrem Zugriff auf unsere Kultur und die Tiefen unseres Bewusstseins entziehen können?
Die Sinnkrise
Vielleicht wirft das Zombie-Phänomen auch Licht auf etwas, das inzwischen den meisten Menschen vertraut ist: die finstere Welt der Verschwörungstheorien. Nur in einer Gesellschaft, in der Zombies eine mythische Rolle spielen, würden – wie heute in den USA – normale Menschen zu Millionen glauben, dass Banden der herrschenden Elite Kinder fressen. Beide Phänomene, der Mythos der Zombies und der Mythos der Verschwörungen, sind verwandt. Nur, dass Verschwörungstheorien sich selbst nicht als Mythos, sondern als Abbild der Wirklichkeit verstehen. Die Internetplattform Qanon, die mächtigen Menschen zombieähnliche Motive zuschreibt, findet mittlerweile auch in Deutschland ein breites Publikum. Seit Jahren versorgt sie Menschen mit ihren abgründigen Welterklärungen. Qanon ist in den USA zu einem wirksamen politischen Faktor geworden und hat dort auch einen »positiven« Helden, nämlich Donald Trump, der unermüdlich gegen das Böse des »Deep State« ankämpft. Auch in der deutschen Esoterik-Szene findet diese seltsame Welt des Qanon viele Anhänger.
GANZHEIT FINDET SICH IMMER WIEDER NEU. UND SIE FINDET AUCH IMMER WIEDER NEU ZUR SCHÖNHEIT.
Man zögert ja, über diese schaurigen Mythenwelten des 21. Jahrhunderts überhaupt zu schreiben. Allein dadurch, dass wir ihnen Aufmerksamkeit schenken, geben wir ihnen schon die Kraft, sich kulturell zu entfalten. Mythen leben von Aufmerksamkeit. Aber sie sprechen auch eine tiefe Sinnleere in unserer Gesellschaft an. Freunde, Nachbarn und Mitbürger werden zu »Konsumenten« dieser Zombie-Welten, weil das Ausfransen und Zerreißen unseres sozialen Gefüges die Suche nach einem gemeinsamen Sinn immer schwieriger macht.
Wer hätte gedacht, dass mehr als 150 Jahre, nachdem Nietzsche feststellte, dass wir Gott getötet haben, und über 50 Jahre, nachdem die postmoderne Revolution begann, alle Wahrheit zu relativieren, die westliche Psyche von Zombies heimgesucht wird? Der Religionsforscher Rudolf Otto bemerkte Anfang des letzten Jahrhunderts, dass die Begegnung mit dem Heiligen sowohl Ehrfurcht als auch Schrecken erweckt. Wahrscheinlich ist einer Welt, in der eine gemeinsame Erfahrung des Heiligen verloren gegangen ist, nur noch der Schrecken geblieben.
Was können wir also tun, um der massenhaften Vereinsamung und der Sinnlosigkeit entgegenzuwirken, für welche die Zombie-Kultur wohl steht? Wie können wir mit diesem Abgrund umgehen, der unsere Kultur buchstäblich heimsucht?
Die Wahrnehmung der Ganzheit
Wir werden Zombies nicht verstehen, ohne unsere gesellschaftlichen Krisen zu verstehen. Aber es braucht auch etwas anderes als komplexe und systemische Erklärungen. Der seelische Notstand ruft auch nach einer seelischen Antwort. Von uns.
In den Märchen, den alten Volksmythen, gab es immer einen ganz besonderen Umstand, der es erlaubte, Ungeheuer, eine verfluchte Situation oder verdammte Menschen zu erlösen. In den Märchen lesen wir oft von einem jungen Menschen, ein Junge oder Mädchen, denen es gelingt, mit ihrem reinen Herzen den Fluch zu lösen. Nur, was bedeutet in unserer heutigen Gesellschaft ein reines Herz? Vielleicht hat es mit den Grundwerten unserer Kultur zu tun, Grundwerte, die wir den alten Griechen verdanken – die Werte des Wahren, Guten und Schönen.
Spirituelle Praxis, in all ihren unterschiedlichen Formen, ist auch eine Kultivierung einer tiefen Beziehung zu diesem Wahren, Guten und Schönen – ganz egal, wie wir diese Werte sonst noch benennen. Aber wie pflegt man diese Werte in einer offenen Gesellschaft ohne traditionelle Dogmen und Hierarchien? Vor allem, wenn man die Augen nicht davor verschließt, wieviel in unserer globalen, postmodernen Kultur tatsächlich in Trümmern liegt. Kann es in dieser Gebrochenheit noch die Ganzheit dieser Werte geben?
Die vom japanischen Zen geprägte Ästhetik des Wabi-Sabi hat hier eine eigene, spannende Antwort. Gerade in der Gebrochenheit entdeckt Wabi-Sabi die Schönheit und Ganzheit in einer neuen Form. Um diese Schönheit zu sehen, braucht es den Sehenden, der auch in den Scherben, in den Kanten, im Abgründigen vielleicht anders, vielleicht neu so etwas wie Ganzheit entdeckt.
Getrenntheit ist letztlich eine Illusion, aber auch die Gebrochenheit lebt davon, dass wir nichts anderes als sie sehen. Ganzheit zeigt sich im ganzheitlichen Blick. Hier wird selbst in der Gebrochenheit eine andere Tiefe von Schönheit sichtbar. Ganzheit findet sich immer wieder neu. Und sie findet auch immer wieder neu zur Schönheit. Auch das ist ein Lehrstück der Ästhetik des Wabi-Sabi.
Wir kennen das in unseren Beziehungen, gerade Beziehungen, die in die Brüche gegangen sind. Eine Begegnung, die ich gerade vor Kurzem hatte, hat mir das nochmals deutlich vor Augen geführt. Es war eine Begegnung mit einer alten Freundin, eine alte Beziehung, die wirklich zerbrochen ist. Wenn man einer solchen Beziehung nach langer Zeit wieder begegnet, lebt alles sofort wieder auf. Im Bruchteil einer Sekunde sind sie alle wieder da, die Erinnerungen, die Gefühle, die Verletzungen, auch die Verhärtungen. Als wäre es gestern gewesen. Alles ist da. Es gibt wenige Dinge, die so schmerzen, wie das Zerbrechen einer tiefen Beziehung.
WIR HABEN VERGESSEN, UNSERE SINNE ZU GEBRAUCHEN, UM DIE WELT IN IHRER SCHÖNHEIT ZU SEHEN.
Aber in dieser Begegnung vor einigen Tagen war noch etwas anderes. Vielleicht waren es doch die Jahre, die inzwischen vergangen waren, vielleicht ein wenig Reife, die wir gewonnen haben – unsere Konflikte waren nicht gelöst, der Schmerz war da. Aber da war noch etwas anderes. Man könnte es eine Einsicht nennen: dass man das alles halten kann, mit all den Brüchen, all den Kanten und Verletzungen. Das darf alles sein und doch ist da auch Ganzheit, ist da Beziehung. Diese Einsicht hatte Kraft, hatte Schönheit, hatte Potenzial, ohne dass sich sonst irgendetwas geändert hat.
Diese flüchtigen Einblicke in die Ganzheit, die wir manchmal in der Meditation, in der Natur oder einfach als kurzen Geistesblitz haben, der etwas Unfassbares eröffnet, sind wesentliche Augenblicke unseres Lebens. Sie bezeugen auf eine unmittelbare Weise, dass wir in der Welt und selbst im Kosmos zuhause sind.
Ich sage nicht, es reicht, Ganzheitlichkeit zu praktizieren, um die Zombies unserer Zeit zu vertreiben. Die Zombies nähren sich von realen Problemen. Um denen zu begegnen, braucht es auch die Anstrengung zu komplexem Denken, den Mut, die Gebrochenheit der Welt nicht zu leugnen, aber es erfordert auch die Fähigkeit, die Wahrheit der Schönheit zu sehen.
Die Welt, die unser Herz kennt
Der amerikanische spirituelle Denker Charles Eisenstein macht aus dieser Unmittelbarkeit des Herzens so etwas wie ein politisches Programm. Diese Haltung des Erkennens verändert jede Alltagsentscheidung und damit die Art und Weise, wie wir zusammenleben. In seinem Buch »Die schönere Welt, die unser Herz kennt, ist möglich« schreibt er: »Wir sind alle miteinander verbunden, und unsere kleinen, persönlichen Entscheidungen bergen eine ungeahnte transformatorische Kraft in sich. Wenn wir uns dieses Prinzip der Verbundenheit – das sogenannte Interbeing – vollständig zu eigen machen und anwenden, werden wir zu wirksameren Agenten des Wandels und haben einen starken positiven Einfluss auf die Welt.« Es mag naiv erscheinen, den Einzelnen und seine/ihre Haltung so in den Mittelpunkt der gesellschaftlichen Veränderung zu stellen. Wir entkommen nicht der Komplexität unserer Gesellschaft, ihren systemischen Zwängen, ihren Machtkonstellationen und ihren kulturellen Tiefendynamiken. All das beschreibt Eisenstein in seinen Arbeiten mit Sorgfalt und Kompetenz. Trotzdem – der Anfangspunkt ist das Bewusstsein, aus dem heraus wir unseren Alltag leben. Charles Eisenstein treibt seinen Punkt manchmal bewusst auf die Spitze, wenn er den üblichen Formen des Aktivismus eine Form des Ego-Trips unterstellt und davon spricht, dass es für die Veränderung der Welt vielleicht bedeutender sein kann, einfach seine kranke Großmutter zu pflegen. Oder, möchte ich hinzufügen, eine zerbrochene Beziehung im Licht der Ganzheit neu zu sehen.
In einem seiner Seminare bittet Charles Eisenstein die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, mit einem Wort »die schönere Welt, die unser Herz kennt«, zu charakterisieren. Eine Person nach der anderen steht auf, nennt ein Wort. Eine andere nennt noch ein Wort: Wir. Achtsamkeit. Mut. Herzensweg. Miteinander. Kraft. Es sind einfach Worte, aber dieser Wortteppich, verändert den Raum. Es entsteht dieser Augenblick der Resonanz, in dem alle Teilnehmer des Seminars »wissen, dass sie wissen« und dass es darauf ankommt, diesen Ruf des Herzens gemeinsam ernst zu nehmen.
Auch Shelley Sacks stellt in ihrer University of the Trees ähnliche Fragen, wenn sie uns auffordert, der Stimmigkeit der Verhältnisse nachzusinnen. Die Wahrnehmung von Stimmigkeit und Unstimmigkeit wird in ihren Workshops zu einem Navigationssystem eines anderen Miteinanders. Der ästhetische Sinn wird zu einer kulturellen Kraft. Gerade in unserer Kultur, die meint, dass Wahrheit vor allem in Zahlen fassbar und berechenbar ist, wird unser Sinn für Stimmigkeit und Unstimmigkeit zu einer subversiven, kreativen Kraft. In dieser Besinnung auf eine andere Intelligenz in uns entdecken wir auch, dass wir nie verloren waren. Wir haben nur vergessen, unsere Sinne zu gebrauchen, um die Welt in ihrer Schönheit zu sehen.
Eine Praxis der Stimmigkeit
Dieser Sinn für Stimmigkeit und Unstimmigkeit lebt in der unmittelbaren Erfahrung. In jeder Begegnung, in jedem Gespräch kennen wir diese Phänomene; egal worüber wir sprechen, die große Politik, Gott und die Welt, die nächste Reise ans Meer oder den unerledigten Abwasch – was auch immer unsere Perspektiven, Standpunkte, fixen Meinungen und blinden Flecke sind, es gibt Gespräche, in denen nichts vorangeht, in denen man sich gar nicht hört. Oder es gibt auch Gespräche, die in Harmonie ertrinken. Ein Teil von uns hört, dass sie von der Lüge leben. Und es gibt Gespräche, in denen wir vielleicht auch sehr unterschiedliche Meinungen haben, aber etwas trifft sich. Etwas findet zusammen.
Es ist eine ästhetische Erfahrung der Stimmigkeit, die diesen Gesprächen die besondere Note gibt, die ihnen eine eigene Kreativität und Lebendigkeit verleiht. Die Wahrnehmung dieser Begegnungen hat oft etwas Rätselhaftes, als würde die Schönheit der Begegnung selbst neue Räume öffnen. Oft sind dies ganz eigene, kreative Räume, in denen sich Möglichkeiten zeigen, an die niemand zuvor gedacht hat. Es ist ein Sinn für Stimmigkeit und Resonanz, der diese Räume öffnet, auch wenn unsere Fähigkeit, komplex zu denken, uns dabei hilft. Es ist dieses Vertrauen in die kreative Kraft, die sich hier zeigt, die uns zutiefst verändert.
Die Zombies, diese mythische Kraft unserer Zeit, diese gesichtslosen, abgründigen Kreaturen, die aus dem Nichts kommen und alles zu verschlingen drohen, können der Schönheit und dem kreativen Potenzial der realen menschlichen Begegnung nicht standhalten. In jeder wirklichen Begegnung liegt eine Schönheit, die – wenn wir sie erkennen – zur kulturellen Kraft wird.
Damit diese Kraft jedoch Schwung entwickeln kann, braucht sie Menschen, die diese Schönheit nicht nur erkennen, sondern sie auch mit ganzem Herzen pflegen.
Author:
Dr. Thomas Steininger
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